Market Chartcheck: EUR/USD droht der Fall bis 1,115 USD
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Wichtige Nachrichten
- Heute läuft das Ultimatum aus, das die EU-Kommission Italien gesetzt hat, um einen zustimmungsfähigen Haushaltsplan vorzulegen. Aktuell ist ein Kompromiss noch nicht in Sicht. Italien lehnt größere Änderungen am Haushaltsentwurf weiter ab. Nach Informationen von Reuters ist Ministerpräsident Giuseppe Conte gestern mit seinen wichtigsten Ministern in Rom zusammen gekommen, um über den Haushalt für das kommende Jahr zu beraten. Die Koalition aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega rechnet für 2019 mit einem Haushaltsdefizit von 2,4 Prozent, dreimal so viel wie von der Vorgängerregierung angepeilt. Die EU-Kommission verlangt eine Änderung der Pläne. Experten rechnen nicht mit einem Entgegenkommen Roms. „Es wird immer klarer, dass ein mögliches Zugeständnis von der italienischen Regierung nicht dem entsprechen wird, was die Kommission sehen möchte", zitierte Reuters den Mizuho-Analysten Antoine Bouvet.
- Die britische Premierministerin Theresa May bekommt mit ihren Brexit-Plänen Druck aus den eigenen Reihen. Euroskeptiker der Konservativen warnten vor einer Vereinbarung mit der EU in der Irland-Frage, die eine Einheit Großbritanniens gefährde. Die "Sunday Times" berichtete zudem, vier Brexit-kritische Minister erwägen einen Rückzug. Kabinettsmitglieder sollen der Premieministerin auch einen Plan B für den Fall eines ungeregelten Brexit vorgeschlagen haben. Demnach soll Großbritannien bis 2021 weiterhin EU-Mitgliedsbeiträge zahlen und die Regeln der Union befolgen, um schwere Folgen eines harten Brexit abzuwenden.
DAX
Die bestimmenden Themen bleiben weiterhin Italien und Großbritannien. Italien ist nach Griechenland das am höchsten verschuldete Euro-Land mit einer Quote von mehr als 130 % des BIPs. Damit wird die geregelte EU-Schuldengrenze um mehr als das Doppelte überschritten. Dennoch will die Regierung das niedrige Wachstum unter anderem mit Steuersenkungen und höheren Sozialausgaben ankurbeln. Diese Gemengelage treibt Marktteilnehmern Schweißperlen auf die Stirn, sie befürchten nämlich, dass der Streit in einer neuen Schuldenkrise enden könnte.
Hinzu kommt das marode italienische Bankensystem. Das Kreditinstitut Banca Carige soll eine Bilanzierungslücke von 400 Mio. EUR aufweisen. Aus diesem Grund fordert die EZB bis Monatsende einen konkreten Fahrplan, wie sie die Finanzlücke schließen möchte. Das Problem: Die dortigen Banken haben italienische Staatsanleihen im Wert von insgesamt 375 Mrd. EUR in ihren Bilanzen stehen. Im Zuge der neuen Regierung haben diese drastisch an Wert verloren.
Die charttechnische Lage im deutschen Leitindex hat sich zum Wochenbeginn deutlich eingetrübt. Zwar konnte die etablierte Hammer-Kerze aus dem Freitagshandel für eine Eröffnung nahe des ersten Long-Ziels sorgen, der erwartet Rücklauf in Richtung 11.550 bzw. 11.530 Punkte konnte aber nicht für Käufe genutzt werden und der Kurs rutschte sogar unter die Support-Zone um 11.400 Punkte. Das priorisierte Long-Szenario für den Vormittag bis ca. 11.650 Punkte bzw. bis in den Bereich um 11.700/730 Punkte wurde somit klar verfehlt.
Allerdings wurde im gestrigen Market Chartcheck darauf hingewiesen, dass es sich bei diesem Long-Szenario um eine äußerst risikobehaftete Variante handelt: "An dieser Stelle sei aber erwähnt, dass der Anstieg hauptsächlich durch die Exportwerte bzw. den schwachen Euro getragen wird. Wie nachfolgend aufgezeigt wird, schauen die US-Indizes eher bearish aus und könnten daher das ausgegebene Long-Szenario für den deutschen Leitindex am heutigen Handelstag belasten bzw. negieren." - Ich hoffe das konnte sensibilisieren. Schauen Sie auch gerne auf meinem Guidants Desktop vorbei, hier wurden meine Follower um 9:33 Uhr darüber informiert, dass das Long-Szenario verworfen werden muss. Mit dem Bruch der Unterstützung bei 11.400 Punkte wurde das bearishe Szenario bis 11.230 Punkte aktiviert.
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US-Indizes
Der Dow Jones rauschte gestern durch die Short-Ziele und attackierte bereits die Unterstützung um 25.400 Punkte. Damit wäre die Thematik "statistisch steigen die Indizes nach den midterms" wohl vom Tisch. Klar mag das statistisch so sein, das Umfeld war aber wahrscheinlich auch noch nie so angespannt wie aktuell. Wo spiegelt sich das in der Statistik wieder?
Am heutigen Handelstag ist davon auszugehen, dass nach dem krassen Abverkauf am Vortag eine Erholung in Richtung EMA 50 daily eintritt. Hier dürfte es allerdings in den nächsten Tagen wieder zu Abgaben kommen bis 25.400 Punkte und darunter würde der Fall bis zur 25.000er-Marke drohen.
Auch der marktbreite S&P 500 arbeitete alle ausgegebene Short-Ziele ab und fiel dabei sogar unter den wichtigen EMA 200 daily. Heute muss der Rücklauf in Richtung 2.740 Punkte einkalkuliert werden. Evtl. könnte dieser sogar bis zum EMA 200 daily gehen. In der Folge dürfte es aber wieder zu Abgaben kommen und der Zielbereich von 2.700 Punkte angelaufen werden.
Wenig überraschend lässt sich im Nasdaq eine vergleichbare Chartlage vorfinden. Der Index erreichte im gestrigen Handel das Short-Ziel bei 6.850 Punkten und könnte heute eine kleine Erholung bis ca. 6.940 Punkten starten. Rutscht der Kurs nachhaltig unter 6.850 Punkte, dann droht der Fall bis 6.700 Punkte.
EUR/USD
An das Short-Ziel bei 1,123x USD kann einen Haken gemacht werden. Es ging sogar nochmal ein Stück tiefer im EUR/USD. Aktuell versuchen die Bullen allerdings diese Marke zurück zu erobern, scheitern bisher aber klar daran. Sollte das so bleiben, dann müsste in den nächsten Tagen der Rutsch bis 1,115x USD einkalkuliert werden. Entscheidend wird es sein ob es doch noch eine Einigung im Haushaltsstreit gibt, quasi in letzter Sekunde.
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