Mais/Soja: Mögliches weiteres La-Niña-Klimaphänomen erhöht Unsicherheit
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Derzeit richtet sich der Blick an den Mais- und Sojabohnenmärkten intensiv auf die USA. Nachdem dort die Flächenausdehnung längst nicht so ausgeprägt ausfiel wie erwartet, werden auch die Erträge die Hoffnungen nicht erfüllen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
So habe das US-Landwirtschaftsministerium in seinen jüngsten Prognosen den Ertrag mit 174,6 Scheffel je Morgen fünf Scheffel niedriger an als bisher angesetzt. Tatsächlich habe sich der Pflanzenzustand seit Juni deutlich verschlechtert. In der letzten Woche sei der Anteil der mit gut oder sehr gut bewerteten Pflanzen nochmals um zwei Punkte auf 60 Prozent gesunken. Dies sei niedriger als von Beobachtern erwartet gewesen und liege unter dem Vorjahresniveau. Die vor Monaten vom USDA geäußerte Erwartung einer Rekordernte sei jedenfalls vom Tisch, heißt es weiter.
„Bei Sojabohnen sank der Anteil der mit gut oder sehr gut bewerteten Pflanzen zuletzt auf 56 Prozent, deutlich unter die 69 Prozent vor einem Jahr. Auch bei Sojabohnen wird laut USDA allenfalls am bisherigen Ernterekord aus 2018/19 gekratzt, aber kein neuer aufgestellt. Nach zwei stark defizitären Jahren hat 2021/22 am globalen Maismarkt wohl keinen nennenswerten Überschuss aufzuweisen, ähnlich sieht es am Sojabohnenmarkt aus. Und möglicherweise schrumpfen die Überschüsse weiter oder drehen ins Defizit – etwa, wenn sich die hohen Erwartungen an die südamerikanischen Ernten nicht erfüllen“, so Helbing-Kuhl.
Für Brasilien werde mit Rekordernten bei Mais (118 Millionen Tonnen) und Sojabohnen (144 Millionen Tonnen) gerechnet, für Argentinien mit einer viel besseren Sojabohnenernte als zuletzt (52 Millionen nach 46 Millionen Tonnen) sowie einem Anstieg der Maisernte um 2,5 Millionen auf 51 Millionen Tonnen. Noch habe die Pflanzsaison nicht begonnen, aber Vorhersagen von Wetterdiensten stimmten vorsichtig, heißt es weiter.
„Der US Weather Service sieht nach dem starken La-Niña-Klimaphänomen im Vorjahr auch jetzt wieder eine hohe Wahrscheinlichkeit für ein solches zwischen November und Januar. Zwar lässt sich La-Niña nicht 1:1 in niedrige Erträge übersetzen, doch oft geht La-Niña in Südamerika mit übermäßiger Trockenheit einher, was die schwachen letzten argentinischen Mais- und Sojaernten und die miserable zweite brasilianische Maisernte 2020/21 begründet. Noch bleibt aber die Hoffnung, dass La-Niña diesmal allenfalls schwach ausgeprägt sein wird und für die kommende Zeit vorhergesagte Regenfälle die Ausgangssituation verbessern“, so Helbing-Kuhl.
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