Mais: Situation in China wenig transparent
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die chinesischen Importe bleiben weiterhin ein am Maismarkt heiß diskutiertes Thema. Denn außer den Daten zu Einfuhren und Bestellungen – bei denen allerdings eine Stornierung nie ganz ausgeschlossen werden kann – ist vieles sehr unklar. Zum Beispiel, wie hoch das Defizit im Land tatsächlich ist, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Klar sei, dass Stürme und Überschwemmungen die letzte Ernte getroffen hätten. Offiziell habe sie 260,7 Millionen Tonnen betragen, eine Zahl, die auch das USDA ausweise. Dessen Auslandsbüro in Peking habe sich nun aber sehr kritisch über die Qualität des Getreides geäußert. Demnach seien wohl mindestens acht Millionen Tonnen wegen Toxizität nicht zum Verbrauch geeignet. Auch aus staatlichen Lagern stehe weniger Ware zur Verfügung, nachdem aus Silos vier Millionen Tonnen Mais „verschwunden“ seien, heißt es weiter.
„Allerdings sind die Bestände insgesamt mit fast drei Viertel einer Jahresernte noch immer sehr hoch. Auch hier werden aber immer wieder Qualitätsprobleme diskutiert. Das USDA-Büro erwartet 2020/21 Maisimporte in Höhe von 22 Millionen Tonnen, während das USDA offiziell noch von 17,5 Millionen Tonnen ausgeht und andere Schätzungen bis 30 Millionen Tonnen reichen – ein großer Teil davon aus den USA“, so Helbing-Kuhl.
Wenig transparent sei auch Chinas Verfahren beim Maisimport. Es bleibe nur zu spekulieren, dass es wohl weitere zollfreie Quoten ausgeschrieben habe und der eigentlich für Mengen über 7,2 Millionen Tonnen bei der WTO hinterlegte Zoll von 65 Prozent nicht zur Anwendung komme. Ein Teil des Maisverbrauchs im Land dürfte bei den hohen Maispreisen auch durch Weizen oder Reis substituiert werden, heißt es weiter.
„Schon jetzt schätzt das USDA, dass China in der aktuellen Saison neun Millionen Tonnen Weizen einführen wird, deutlich mehr als die gut fünf Millionen bzw. drei Millionen Tonnen der Vorjahre. Auch könnte China die Nachfrage nach Mais dadurch verringern, dass Verarbeitungsprodukte wie Ethanol direkt importiert werden. Auch davon könnten die USA profitieren. Schon jetzt sind nach US-Industrieangaben für das erste Halbjahr Bestellungen über 200 Millionen Gallonen Ethanol aus China eingegangen, mehr als der bisherige Rekord aus 2016“, so Helbing-Kuhl.
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