Fundamentale Nachricht
10:46 Uhr, 24.06.2022

Mais: Preis unter Druck

Der International Grains Council (IGC) hat seine Ernteprognose für die Ukraine auf 25 Millionen Tonnen erhöht, was 6,5 Millionen Tonnen über der bisherigen Prognose liegt.

Erwähnte Instrumente

  • Mais
    ISIN: XC000A0AEZE1Kopiert
    Kursstand: 667,71 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der Maispreis an der CBOT rutschte gestern deutlich ab. Der Juli-Kontrakt fiel um 2,8 Prozent auf 747 US-Cent je Scheffel, der Dezember-Kontrakt sogar um 5,5 Prozent auf 655 US-Cent. Durch den starken Rückgang der Ölpreise in dieser Woche wird die Produktion von Ethanol aus Mais weniger attraktiv. Zudem belastet auch die fortgesetzte Preiskorrektur bei Weizen, der gestern weitere vier Prozent nachgab. Ende April hatte Mais bei 827 US-Cent noch ein Neuneinhalbjahreshoch markiert, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Damals habe die nur langsam anlaufende Aussaat in den USA für Preisauftrieb gesorgt, weil negative Auswirkungen auf die Erträge und eine mögliche Umorientierung bei der Aussaat hin zu Sojabohnen befürchtet worden seien. Die Folge wäre eine deutlich niedrigere US-Maisernte gewesen. Allerdings habe die Aussaat im Mai den Rückstand wettgemacht. Anfang Mai seien erst 22 Prozent der vorgesehenen Fläche bestellt gewesen und damit weitaus weniger als das zu dieser Zeit übliche Niveau von 50 Prozent. Anfang Juni seien es 94 Prozent gewesen, heißt es weiter.

„Mitte Juni stieg der Preis nochmals auf 800 US-Cent, als sich Sorgen vor einer anhaltenden Unterbrechung der Getreideexporte aus der Ukraine vergrößerten. Denn die Ukraine war vor Beginn des Krieges nach den USA und Brasilien der drittwichtigste Maisexporteur. In den letzten Tagen gab es Nachrichten, die Hoffnungen auf eine Wiederaufnahme der ukrainischen Getreideexporte geschürt haben“, so Fritsch.

Aber auch die Ernteprognosen für die Ukraine würden sich aufhellen. Nachdem vor zwei Wochen bereits das USDA seine Prognose für die diesjährige Maisernte in der Ukraine deutlich nach oben revidiert habe, sei gestern auch der International Grains Council nachgezogen. Dieser erwarte nun eine Erntemenge von gut 25 Millionen Tonnen, was 6,5 Millionen Tonnen über der bisherigen Prognose liege. Der IGC habe dies mit einer größer als erwarteten Anbaufläche begründet, heißt es weiter.

„Ob das höhere Angebot für den Weltmarkt verfügbar wird, hängt von der Öffnung der Exporthäfen ab. Der IGC ist hier noch skeptisch und erhöhte seine Prognose für die Maisexporte aus der Ukraine für 2022/23 nur um zwei Millionen auf zwölf Millionen Tonnen“, so Fritsch.

Mais
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    ARIVA Indikation

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten