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13:57 Uhr, 20.04.2022

Mais: Preis erstmals seit 2012 wieder über 800 US-Cent

Seit Anfang März beläuft sich der Maispreisanstieg auf knapp 20 Prozent, denn die Ukraine gehört auch zu den weltweit wichtigsten Maislieferanten.

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    Kursstand: 808,54 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Maispreis in Chicago stieg zu Wochenbeginn erstmals seit September 2012 über die Marke von 800 US-Cent je Scheffel. Seit Jahresbeginn hat sich Mais damit um mehr als ein Drittel verteuert. Seit Anfang März beläuft sich der Anstieg auf knapp 20 Prozent, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Ähnlich wie bei Weizen hänge auch der Preisanstieg bei Mais eng mit dem Krieg in der Ukraine zusammen. Denn die Ukraine gehöre zu den weltweit wichtigsten Maislieferanten. Bevor der Krieg ausgebrochen sei, sollte die Ukraine laut US-Landwirtschaftsministerium USDA in diesem Erntejahr 33,5 Millionen Tonnen Mais exportieren, was 16 Prozent der weltweiten Maisexporte entsprechen würde, heißt es weiter.

„Inzwischen hat das USDA seine Prognose für die ukrainischen Maisexporte auf nur noch 19 Millionen Tonnen reduziert. Denn aufgrund der kriegsbedingten Schließung der Häfen gelangt so gut wie kein Mais aus der Ukraine mehr an den Weltmarkt. Auch die Aussaat für die diesjährige Ernte dürfte durch das Kriegsgeschehen stark beeinträchtigt werden. Durch den Wegfall der ukrainischen Maislieferungen erhöht sich die Nachfrage nach alternativen Anbietern wie den USA und Brasilien“, so Fritsch.

Die US-Maisexporte sollten sich in diesem Erntejahr laut USDA auf 63,5 Millionen Tonnen belaufen, die Brasiliens auf 44,5 Millionen Tonnen. Vor Kriegsbeginn in der Ukraine hätten die entsprechenden Prognosen knapp zwei Millionen bzw. 1,5 Millionen Tonnen niedriger gelegen. Aktuell gebe es zudem Sorgen, dass das kühle Wetter die Maisaussaat in den USA verzögern könnte. Am Sonntag seien nach Angaben des USDA vier Prozent der geplanten Flächen ausgesät worden. Das seien zwei Prozentpunkte weniger als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre gewesen, was zu diesem frühen Zeitpunkt des Jahres aber noch kein Problem darstellen sollte, heißt es weiter.

„Allerdings fällt die Anbaufläche mit Mais in den USA in diesem Jahr deutlich geringer aus, wie eine Umfrage des USDA Ende März zeigte. Demnach wollen die US-Landwirte in diesem Frühjahr 89,5 Millionen Morgen mit Mais bestellen und damit knapp vier Millionen Morgen weniger als im Vorjahr. Unter der Annahme gleichbleibender Erträge würden allein dadurch 17,5 Millionen Tonnen weniger Mais geerntet“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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