LUFTHANSA: Verhagelt 'Corona' das Geschäftsjahr?

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Auswirkungen des Coronavirus zwingen die Lufthansa zu einem Sparkurs. Weil Flüge nach China ausgesetzt sind (aktuell zunächst bis 28. März) und andere Asien-Verbindungen ausgedünnt, gibt es an jedem Tag für 13 der rund 170 Langstreckenjets im Konzern aktuell keine Beschäftigung. Der Konzern setzt daher geplante Neueinstellungen aus. Flugbegleiter, die zum April in den Dienst übernommen werden sollten, erhalten zunächst keine Verträge. Um Kosten zu senken, wird Flugpersonal animiert, unbezahlten Zusatzurlaub zu nehmen.

In den administrativen Bereichen der Kernmarke Lufthansa wird das Projektvolumen um 10 Prozent und das Sachkostenbudget um 20 Prozent gekürzt. Die Lufthansa-Group kann die Ergebnisbelastungen aktuell nicht abschätzen und will hierzu im Rahmen der Bilanzpressekonferenz am 19. März weitere Informationen zur Verfügung stellen.

Vor dem Hintergrund der noch nicht absehbaren wirtschaftlichen Belastungen der Coronavirus-Epidemie sind die beschlossenen Maßnahmen ausdrücklich zu begrüßen, schrieb NordLB-Analyst Wolfgang in Donie in einer am Mittwoch vorgelegten Studie. Vollständig ausgleichen dürften sie diese seiner Ansicht nach aber nicht. Je nach weiterer Entwicklung der Epidemie habe das Coronavirus das Potenzial, das aktuelle Geschäftsjahr ordentlich zu verhageln. „Bei einem schnellen Ende werden es dagegen nur kleinere Blessuren sein“.

Die Unsicherheit bleibe daher hoch, betont Donie. „Entsprechend können bei der Lufthansa-Aktie deutliche Kursausschläge in beide Richtungen erfolgen.“ Trotz langfristig guter Unternehmensperspektiven reduziert die NordLB infolge der exogenen, kaum einschätzbaren Einflüsse das Kursziel für die Lufthansa-Aktie auf 13,00 Euro und rät zum „Halten“ des Titels.

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