Analysteneinschätzung
16:27 Uhr, 16.02.2017

Lufthansa: Streikrisiko bleibt bestehen

Mit Blick auf das anhaltend schwierige Marktumfeld bestätigen die Analysten der DZ Bank das Anlageurteil „Verkaufen“ für die Aktie der Lufthansa.

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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Mit Blick auf das anhaltend schwierige Marktumfeld bestätigen die Analysten der DZ Bank das Anlageurteil „Verkaufen“ für die Aktie der Lufthansa.

Die Lufthansa hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass man die Schlichtungsempfehlung annimmt. Demnach ist für die 5.400 Piloten im Konzerntarifvertrag von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings eine Vergütungserhöhung in vier Stufen um insgesamt rund 8,7 Prozent vorgesehen. Die Lufthansa hatte dabei einen Anstieg von rund 4,4 Prozent in zwei Stufen geboten und Cockpit hatte eine Erhöhung von mehr als 20 Prozent gefordert.

Des Weiteren soll eine Einmalzahlung in Höhe von insgesamt rund 30 Mio. Euro erfolgen, was pro Pilot einer Zahlung von rund 5.000 bis 6.000 Euro entspricht. Die neuen Verträge sollen bis Ende 2019 laufen.

Die Lufthansa geht davon aus, dass der neue Vergütungstarifvertrag zu einer Steigerung der Cockpitkosten von rund 85 Mio. Euro (rund 15.500 Euro pro Pilot) jährlich führen wird. Aufgrund des über den ursprünglichen Erwartungen liegenden Kostenanstiegs hat die Lufthansa angekündigt, abweichend von der ursprünglichen Flottenplanung 40 zugehende Flugzeuge außerhalb des Konzerntarifvertrages einzusetzen und so dem Kostenanstieg entgegenzuwirken. Weitere Details hierzu will der Konzern in nächster Zeit bekannt geben.

Die Kostenerhöhung durch den Abschluss falle deutlich höher aus als ursprünglich von der Lufthansa erwartet. schrieb Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank in einer Studie von Dienstag. Der Konzern habe damit sein Sparziel verfehlt und reagiere darauf mit einer geänderten Flottenplanung und setze damit die Lufthansa-Piloten bei den noch offenen Tarifthemen unter Druck.

Durch den Schlichterspruch könne der Themenpunkt Vergütung nun abgehakt werden. Gleichzeitig seien die Tarifthemen Übergangs- und Altersversorgung weiterhin ungeklärt. Insofern bestehe weiterhin ein Streikrisiko. Mit Blick auf das anhaltend schwierige Marktumfeld werde das Anlageurteil „Verkaufen“ bestätigt, so Schlamp.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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