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16:15 Uhr, 21.03.2022

Londoner Metallbörse vor ruhigeren Zeiten?

Die Börse, an der immer noch ein Teil des Nickelhandels außerbörslich abgewickelt wird, hat in den letzten Wochen mit Preisturbulenzen, technischen Störungen und Handelsunterbrechungen eine ungewöhnliche Zeit erlebt.

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    Kursstand: 51.214,34 $/t (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (Godmode-Trader.de) - Der Nickelpreis setzte am Montag zum freien Fall an. Der Benchmark-Dreimonatskontrakt fiel um zeitweise 15 Prozent und erreichte ein weiteres neues Handelslimit erreichte („limit-down“). Der Preis notierte bei Handelseröffnung an der LME bei 31.380 Dollar je Tonne.

Die Börse, an der immer noch ein Teil des Nickelhandels außerbörslich abgewickelt wird, hat in den letzten Wochen mit Preisturbulenzen, technischen Störungen und Handelsunterbrechungen eine ungewöhnliche Zeit erlebt.

Wegen des Ukraine-Kriegs ist die Lage am Metallmarkt sehr angespannt. Für Preisauftrieb sorgten Unsicherheiten in der globalen Versorgung, nachdem Russland die Ukraine angegriffen hatte. Russland ist ein großer Produzent und Exporteur von Nickel - einem wichtigen Bestandteil von rostfreiem Stahl und einer Komponente in Lithium-Ionen-Batterien.

Am 8. März haben sich die Nickelpreise innerhalb weniger Stunden aber nochmals mehr als verdoppelt. Der Preis kletterte auf über 100.000 Dollar pro Tonne. Hauptgrund war, dass die chinesische Tsingshan Holding Group, einer der weltweit größten Produzenten, große Mengen aufkaufte, um ihre Short-Wetten auf den Metallpreis glattzustellen.

Die Aufläufe stützten die Preisrally, die LME schritt daraufhin ein und setzte den Handel aus. Am vergangenen Mittwoch versuchte die LME, den Nickelhandel wieder aufzunehmen. Aufgrund eines „Systemfehlers" konnte jedoch eine kleine Anzahl von Geschäften unterhalb eines neu eingeführten täglichen Preislimits von 5 Prozent abgewickelt werden, woraufhin der Handel erneut vorübergehend eingestellt wurde.

Daraufhin legte die LME für Donnerstag eine Handelsspanne von 8 Prozent und für Freitag von 12 Prozent fest. An beiden Handelstagen erreichte der Preis sofort zu Beginn des Handels seine untere Grenze. Reuters berichtete am Freitag, dass das Volumen gering war und nur wenige Käufer bereit waren, den LME-Preis zu zahlen, der über dem Preis an der Shanghai Futures Exchange lag.

Matthew Chamberlain, CEO der LME, sagte dem Sender CNBC, die LME habe „bewusst der Stabilität Vorrang eingeräumt", indem sie eine relativ enge Spanne von täglichen Handelslimits festgelegt habe, die aber erweitert werden könnte, sobald die Börse einen „geordneteren Markt" beobachte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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