Fundamentale Nachricht
16:04 Uhr, 21.04.2016

Live-Ticker: EZB weiter bereit, alle Instrumente zu nutzen

Wie erwartet lockert die EZB ihre Geldpolitik nach den Entscheidungen vom März nicht weiter. Die EZB sei aber bereit, alle verfügbaren Instrumente zu nutzen, sollte dies notwendig werden, so Draghi auf der Pressekonferenz. Außerdem betonte der EZB-Präsident die Unabhängigkeit der Notenbank.

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Zusammenfassung: Wie erwartet hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik bei der Sitzung des EZB-Rats am Donnerstag nicht weiter gelockert. Nach dem umfangreichen Maßnahmenpaket, das im März zur Ankurbelung von Wachstum und Inflation verkündet wurde, bleibt der Leitzins auf dem Rekordtief von null Prozent. Das monatliche Volumen der Anleihekäufe wurde bei 80 Milliarden Euro belassen.

Auf der Pressekonferenz betonte EZB-Präsident Mario Draghi erneut, dass die Leitzinsen für eine längere Zeit auf dem aktuellen Niveau oder darunter belassen werden sollen. Dies gelte auch für eine längere Zeit nach dem Ende des Wertpapierkaufprogramms, das mindestens bis März 2017 laufen soll.

Die EZB sei weiter bereit, alle verfügbaren Instrumente zu nutzen, sollte dies wegen einer weiteren Eintrübung des wirtschaftlichen Ausblicks notwendig werden, so Draghi. Es sei entscheidend, dass es bei der Inflation keine sogenannten Zweitrundeneffekte gebe, also dass Preissenkungen zu weiteren Preissenkungen führen.

Für die Wirtschaft der Eurozone werde eine Fortsetzung der moderaten wirtschaftlichen Erholung erwartet, auch wenn es weiter deutliche Abwärtsrisiken gebe.

Die Kritik insbesondere aus Deutschland an der Geldpolitik der EZB wies Draghi zurück. Die Unabhängigkeit der EZB sei in den europäischen Verträgen festgelegt und werde von allen EZB-Ratsmitgliedern verteidigt. Die Niedrigzinsen seien eine Folge niedriger Inflation und eines niedrigen Wachstums. Es gebe keinen Grund zur Annahme, dass die Geldpolitik unter einem anderen EZB-Präsidenten anders ausfallen würde als unter ihm, so Draghi.

15:44 Uhr: Die EZB hat eine Presseerklärung sowie ein Papier mit technischen Fragen und Antworten zum Kauf von Unternehmensanleihen veröffentlicht. Die im März angekündigten Käufe der Corporate Bonds als Teil des QE-Programms beginnen im Juni.

15:29 Uhr: Die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi ist zu Ende.

15:26 Uhr: Es gebe keine Befürchtungen, dass der EZB die Anleihen für die monatlichen Käufe ausgehen könnte, so Draghi. Es sei keine weitere Ausweitung der Käufe diskutiert worden.

15:24 Uhr: Die Mitgliedschaft Großbritanniens in der EU sei für beide Seiten positiv, so Draghi. Die Risiken durch einen Austritt ("Brexit") infolge des Referendums im Juni seien aber begrenzt.

15:17 Uhr: Draghi betont, dass er nicht für den Stimmenzuwachs der AfD in Deutschland verantwortlich sei und dass auch der deutsche Finanzminister Schäuble das so sehe. Die Diskussionen mit Schäuble beim IWF-Treffen seien sehr positiv und freundlich verlaufen. Es gebe keinen Grund anzunehmen, dass die Geldpolitik unter einem anderen EZB-Präsidenten anders wäre als unter ihm, so Draghi.

15:14 Uhr: Man sei vertraut mit den Befürchtungen vor allem in Deutschland, dass Versicherungen und Pensionsansprüche durch die Niedrigzinsen geringe Wertzuwächse hätten, so Draghi. Niedrigzinsen seien aber nur eine Folge niedriger Inflation und eines geringeren Wachstums, so Draghi. Außerdem müsse man die realen und nicht die nominalen Zinsen betrachten. Bei dieser Betrachtung seien die Zinsen heute nicht deutlich niedriger als in vergangenen Jahrzehnten.

15:10 Uhr: Nur die EZB habe in den vergangenen vier Jahren etwas für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone getan, so Draghi. Jetzt sei die Politik mit Strukturreformen und einer angemessenen Fiskalpolitik am Zug. Sinnvoll seien Steuersenkungen und eine Erhöhung der öffentlichen Investitionen.

15:07 Uhr: Die Erfahrungen mit Negativzinsen seien überwiegend positiv, so Draghi. Es gebe keine Anzeichen für eine Belastung der Erträge der Banken.

15:04 Uhr: Der Euro-Wechselkurs ist kein geldpolitische Ziel der EZB, betont Draghi.

15:01 Uhr: Nachdem man im März die Geldpolitik gelockert habe, fokussiere man sich nun auf die Umsetzung, so Draghi. Sollte sich der mittelfristige Ausblick aber eintrüben, sei man bereit, alle verfügbaren Instrumente innerhalb des EZB-Mandats zu nutzen.

14:56 Uhr: Draghi sieht den italienischen Bankenrettungsfonds als kleinen Schritt in die richtige Richtung.

14:51 Uhr: Draghi betont die Unabhängigkeit der EZB und verbittet sich Einmischungen von politischer Ebene. Der EZB-Rat habe die Unabhängigkeit der EZB einstimmig verteidigt. Die Geldpolitik der EZB sei wirksam und notwendig, so Draghi. Die EZB mache ihre Geldpolitik für die Eurozone, nicht für Deutschland.

14:50 Uhr: Draghi betont, dass Helikoptergeld nie im EZB-Rat diskutiert wurde.

14:48 Uhr: Für die Käufe von Unternehmensanleihen, die im März angekündigt wurden, kommen laut Draghi Anleihen von allen Nicht-Banken in der Eurozone in Frage. Auch Anleihen von Versicherungsunternehmen können gekauft werden. Die Laufzeiten betragen bis zu 30 Jahre. Es dürfen nicht mehr als 70 Prozent der ausstehenden Anleihen eines bestimmten Emittenten erworben werden. Das Risiko für die Käufe liegt vollständig bei der EZB. Die Käufe werden einen Teil zum Gesamtvolumen von 80 Milliarden Euro pro Monat beitragen. Details werden nach dem Ende der Pressekonferenz veröffentlicht.

14:47 Uhr: Die Fragerunde der Journalisten mit EZB-Präsident Mario Draghi beginnt.

14:46 Uhr: Draghi fordert mehr Strukturreformen sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene. Die Fiskalpolitik sollte wachstumsfreundlich ausgestaltet werden, aber gleichzeitig die Stabilitätsrisiken nicht verletzen, so Draghi.

14:41 Uhr: Die Inflationsraten könnten laut Draghi in den kommenden Monaten noch einmal in den negativen Bereich rutschen, sollten sich aber im zweiten Halbjahr 2016 und im kommenden Jahr erholen.

14:40 Uhr: Die Abwärtsrisiken für die Wirtschaft in der Eurozone überwiegen, so Draghi.

14:38 Uhr: Die EZB sei bereit, alle verfügbaren Instrumente zu nutzen, sollte dies notwendig werden, so Draghi.

14:37 Uhr: Draghi sieht eine Verbesserung der Finanzierungsbedingungen und erwartet eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung in der Eurozone, verweist aber gleichzeitig auf die weiterhin bestehenden globalen Risiken.

14:36 Uhr: Die Leitzinsen bleiben für längere Zeit, auch über das Ende des Anleihekaufprogramms hinaus, auf dem aktuellen Niveau oder darunter, so Draghi. Die Wertpapierkäufe werden bis März 2017 oder länger fortgesetzt, bekräftigt Draghi.

14:35 Uhr: Die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi hat mit fünfminütiger Verspätung begonnen.

14:19 Uhr: Die Teuerung in der Eurozone schwächelt weiter. Die Inflationsrate auf Jahressicht lag im März bei 0,0 Prozent und damit weiter deutlich vom Ziel der EZB von knapp zwei Prozent entfernt. In den kommenden Monaten könnte die Erholung beim Ölpreis die Inflationsrate steigen lassen. Allerdings dürfte der Effekt begrenzt bleiben, da auch die sogenannte Kerninflationsrate, bei der Energie und Lebensmittel nicht berücksichtigt werden, ebenfalls nur halb so hoch ist wie das EZB-Ziel.

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14:15 Uhr: Erst im März hat die EZB ein ganzes Maßnahmenbündel beschlossen, um Inflation und Wachstum in der Eurozone anzukurbeln. Der eigentliche Leitzins wurde überraschend von 0,05 % auf 0,0 % gesenkt. Das Volumen der Anleihekäufe wurde von 60 auf 80 Mrd. Euro pro Monat erhöht, wobei ab dem Ende des zweiten Quartals auch Unternehmensanleihen gekauft werden können. Der Einlagezins wurde wie erwartet von -0,3 % auf -0,4 % reduziert, was höhere Strafzinsen für die Banken bedeutet, wenn sie Geld bei der EZB parken. Der sogenannte Spitzenrefinanzierungssatz wurde von 0,3 % auf 0,25 % gesenkt. Die EZB kündigte außerdem vier weitere längerfristige Refinanzierungspakete für die Banken an, mit denen die Geldhäuser sich zwischen Juni 2016 und März 2017 für jeweils vier Jahre mit Zentralbankgeld versorgen können, wenn sie Kredite vergeben. Dabei kommen sie bei ausreichender Kreditvergabe sogar in den Genuss negativer Zinsen, müssen also weniger zurückzahlen, als sie sich von der EZB leihen (Details siehe hier). Insgesamt fiel das Maßnahmenpaket deutlich umfangreicher aus als erwartet.

14:00 Uhr: Die Grafik zeigt die Entwicklung der Leitzinsen seit dem Jahr 2003.

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13:45 Uhr: Die EZB belässt den Leitzins in der Eurozone wie erwartet auf dem Rekordtief von null Prozent. Das Volumen des Anleihekaufprogramms bleibt bei 80 Milliarden Euro. Der Einlagesatz bleibt bei -0,4 %, der sogenannte Spitzenrefinanzierungssatz bei plus 0,25 %. Erst im März hatte die EZB die Leitzinsen gesenkt und eine Erhöhung des monatlichen Volumens des Anleihekaufprogramms beschlossen.

13:35 Uhr: Nach dem umfangreichen Paket an Lockerungsmaßnahmen, das im März beschlossen wurde, rechnen die Beobachter heute nicht mit weiteren Maßnahmen der EZB. Wie immer dürfte es aber spannend werden, was EZB-Präsident Mario Draghi auf der Pressekonferenz von sich gibt. Mögliche Themen gibt es viele, von Helikopter-Geld über die angeschlagene Situation der italienischen Banken bis hin zur Angst vor einer neuen Griechenland-Krise.

13:30 Uhr: Herzlich willkommen zur Live-Berichterstattung zum EZB-Zinsentscheid und der EZB-Pressekonferenz auf GodmodeTrader. Der Zinsentscheid wird um 13.45 Uhr veröffentlicht, um 14.30 Uhr beginnt die Pressekonferenz.

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6 Kommentare

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  • LAMBO_BABY
    LAMBO_BABY

    Diese Irren in der EZB was wollen die denn noch alless an finanziellen Instrumentals nutzen? Gruesse von der Arbeiter Front! Bei den naechsten Wahl rueckt due AFD, Front National, etc halb Westeuropa extrem nach Rechts da hilft auch keine EZB Euro Weichspuehlung mehr ;))

    17:46 Uhr, 21.04.2016
  • bembes
    bembes

    Habe vergessen !!

    Der Rohölpreis ist seit dem Tief um rund 50 % gestiegen. Mal sehen wo die Inflation hingeht, wenn dies in die aktullen Infaltionswerte eingeht. Diese stimmt sowie so nicht........GLAUBE KEINER STATISTIK, WELCHE DU NICHT SELBST GEFÄLSCHT HAST !!!

    In der BRD sind die Gemeindesteuern, wie Grundsteuer, Wasser, Abwasser etc. um mind. 10 % gestiegen, dies alles zählt bei der schönen Statistik der Inflationsrate nicht.

    Man braucht nicht jedes Jahr einen Fernseher oder PC, da nützt mir eine Preisreduzierung gar nichts !!!

    Wenn man dies alles berücksichtigt haben wir heute schon eine Preissteigerung von mind. 2-3 %. In zwei Jahren dann 6-8 %....dank Draghi und Konsorten !!!!!!

    16:24 Uhr, 21.04.2016
  • bembes
    bembes

    Super-Marie unser "Alles-Wisser und Alles-Könner " Die EZB ist zustündig für die Stabilität des Euros und nicht für die Finanzierung der Südländer sowie für den Kauf von Staatsanleihen. Hoffentlich wird das "Bundesverfassungsgericht" wie beim BKA-Gesetz diese Punkte der Staatsfinanzierung für die Südländer einkassieren !! Meine letzte Hoffnung !!

    Obwohl er es nicht glaubt ist er dennoch für die AfD-%-Steigerungen zuständig....... Den deutschen Politikern und den EZB-Pflaumen glaubt doch keiner mehr !!

    16:15 Uhr, 21.04.2016
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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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