Fundamentale Nachricht
17:45 Uhr, 10.03.2016

Live-Ticker: EZB lockert Geldpolitik deutlich

Die Europäische Zentralbank (EZB) senkt den Einlagesatz für die Banken weiter in den negativen Bereich und weitet ihre monatlichen Anleihekäufe auf 80 Milliarden Euro aus, wobei künftig auch Unternehmensanleihen gekauft werden. Der eigentliche Leitzins wird zudem von 0,05% auf 0% gesenkt.

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  • DAX
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Fazit: Die EZB hat ihre Geldpolitik deutlich stärker gelockert als erwartet. Der eigentliche Leitzins wurde überraschend von 0,05 % auf 0,0 % gesenkt. Das Volumen der Anleihekäufe wurde von 60 auf 80 Mrd. Euro pro Monat erhöht, wobei ab dem Ende des zweiten Quartals auch Unternehmensanleihen gekauft werden können. Der Einlagezins wurde wie erwartet von -0,3 % auf -0,4 % reduziert, was höhere Strafzinsen für die Banken bedeutet, wenn sie Geld bei der EZB parken. Der sogenannte Spitzenrefinanzierungssatz wurde von 0,3 % auf 0,25 % gesenkt. Die EZB kündigte außerdem vier weitere längerfristige Refinanzierungspakete für die Banken an, mit denen die Geldhäuser sich zwischen Juni 2016 und März 2017 für jeweils vier Jahre mit Zentralbankgeld versorgen können, wenn sie Kredite vergeben. Dabei kommen sie bei ausreichender Kreditvergabe sogar in den Genuss negativer Zinsen, müssen also weniger zurückzahlen, als sie sich von der EZB leihen (Details siehe hier). Insgesamt fiel das Maßnahmenpaket deutlich umfangreicher aus als erwartet. Die Aktienmärkte konnten trotzdem nur kurzzeitig stark zulegen und beendeten den Handel deutlich schwächer.

15:39 Uhr: Die Pressekonferenz mit Draghi ist zu Ende.

15:37 Uhr: Die Eurozone steckt laut Draghi nicht in einer Deflation, auch wenn die Inflationsrate für einige Monate in diesem Jahr unter null Prozent liegen werde, so Draghi. Gegen Ende des Jahres werde die Inflationsrate vermutlich wieder steigen. Die Situation sei deutlich anders als in Japan in den 90er Jahren.

15:34 Uhr: Es wurde laut Draghi im EZB-Rat nicht über "Helicopter Money" diskutiert, also die Möglichkeit, dass die EZB Wirtschaftsteilnehmern wie Privatpersonen oder Unternehmen direkt Geld zur Verfügung stellen könnte.

15:29 Uhr: Wenn die EZB in den vergangenen Jahren nicht gehandelt hätte und sich nach den Forderungen der Kritiker gerichtet hätte, würde die Eurozone heute in einer desaströsen Deflationsspirale stecken, so Draghi.

15:27 Uhr: Die EZB hat laut Draghi nicht überreagiert auf die gesunkenen Ölpreise. Die Bedingungen hätten sich seit Dezember signifikant verändert. Draghi schließt aus, dass die EZB ihr Inflationsziel von zwei Prozent aufgeben wird.

15:19 Uhr: Der DAX gibt die Kursgewinne wieder deutlich ab, der Euro legt gegenüber dem Euro deutlich zu. Draghi betonte zwar, dass die Zinsen für lange Zeit über das Ende des QE-Programms sehr niedrig bleiben werden, sagte aber auch, dass es aber vermutlich nicht zu weiteren Zinssenkungen kommen werde.

15:17 Uhr: Die heutigen Entscheidungen wurden nicht einstimmig, aber mit "überwältigender Mehrheit" beschlossen. Das Rotationssystem beim Stimmrecht habe bei den Diskussionen im Rat keine Rolle gespielt.

15:12 Uhr: Draghi betont, dass die vierjährige Laufzeit der TLTRO-2-Operationen nicht bedeutet, dass die Zinsen in den kommenden vier Jahren nicht steigen können.

15:10 Uhr: Die EZB ist laut Draghi zuversichtlich, dass tatsächlich Anleihen im Volumen von 80 Milliarden Euro gekauft werden können.

15:06 Uhr: Der EZB-Rat hat laut Draghi auch über ein gestaffeltes Zinsniveau diskutiert, sich aber dagegen entschieden. Die heutige Entscheidung der weiteren Zinssenkung bedeute aber nicht, dass die EZB signalisieren wollte, dass es keine Zinsuntergrenze gebe. Die Zinsen könnten nicht beliebig weiter sinken, ohne negative Folgen für Banken befürchten zu müssen.

15:01 Uhr: Die Ertragskraft der Banken dürfte durch die heutigen Beschlüsse nicht gefährdet werden, so Draghi und EZB-Vizepräsident Constancio.

14:57 Uhr: Draghi betont, dass die Leitzinsen für eine lange Zeit auch über das Ende des QE-Programms hinaus auf dem aktuellen Niveau oder darunter bleiben werden. Nach der heutigen Leitzinssenkung gebe es aber keinen Grund für weitere Zinssenkungen.

14:54 Uhr: Die vier neuen langfristigen Refinanzierungspakete für die Banken (TLTRO II) sollen von Juni 2016 bis März 2017 durchgeführt werden. Sie haben jeweils eine Laufzeit von vier Jahren. Die Höhe des TLTRO-Volumens, auf das die Banken zugreifen können, hängt von ihrer Kreditvergabe ab. Damit sollen die Banken animiert werden, mehr Kredite zu vergeben. Technische Details der TLTROs wird die EZB im Laufe des Tages noch veröffentlichen.

14:50 Uhr: Draghi hat sein vorbereitetes Statement vollständig vorgetragen, die Fragerunde beginnt.

14:49 Uhr: EZB-Präsident Draghi fordert deutliche Strukturreformen, um die Produktivität zu erhöhen und das Wachstum anzukurbeln.

14:46 Uhr: Die Erwartungen für die Inflationsrate in der Eurozone wurde deutlich reduziert. Für das Gesamtjahr 2016 rechnet die EZB nun nur noch mit einer Inflationsrate von 0,1 % (bisher: 1,0 %). Die Inflationsrate dürfte aber im Jahresverlauf anziehen, so Draghi. Für 2017 wird eine Inflationsrate von 1,3 % (bisher: 1,6 %) erwartet. 2018 soll die Inflationsrate bei 1,6 % liegen.

14:43 Uhr: Die EZB hat ihre Wachstumsprognosen für die Eurozone deutlich gesenkt. Für 2016 wird nun nur ein Wachstum von 1,4 % (bisher: 1,7 %) und für 2017 von 1,7 % (bisher: 1,9 %) erwartet. 2018 soll das Bruttoinlandsprodukt um 1,8 % zulegen.

14:41 Uhr: Eine negative Inflationsrate dürfte wegen des gesunkenen Ölpreises in den kommenden Monaten unvermeidbar sein, so Draghi. Die Maßnahmen sollen aber verhindern, dass es zu sogenannten Zweitrundeneffekten kommt, dass also auch die Preise anderer Produkte nachgeben, weil die Ölpreise gesunken sind.

14:40 Uhr: Die Leitzinsen dürften für längere Zeit auf dem aktuellen Niveau oder darunter bleiben, so Draghi.

14:36 Uhr: Die Beschränkung, wonach bisher nur 33 % einer ausstehenden Anleihe im Rahmen des QE-Programms gekauft werden konnte, wird bei Anleihen von Förderbanken und internationalen Organisationen auf 50 % angehoben.

14:35 Uhr: Die beschlossenen Maßnahmen sind "umfassend" und sollen die Wirtschaftserholung in der Eurozone ankurbeln und die Inflationsrate wieder in Richtung des Ziels von 2 % steigen lassen, betont Draghi.

14:33 Uhr: Die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi beginnt mit dreiminütiger Verspätung. Draghi trägt sein vorbereitetes Stament mit den bereits bekannten Entscheidungen vor.

14:28 Uhr: Die Kurse von Staatsanleihen in der Eurozone legen nach Ausweitung der Anleihekäufe deutlich zu. Der richtungsweisende Bund-Future steigt deutlich.

14:22 Uhr: Der Bankenverband kritisiert die EZB-Maßnahmen als "vollkommen unnötig". Der Geldmarkt sei faktisch stillgelegt. Die Deflationsrisiken würden von der EZB überzeichnet.

14:19 Uhr: Der Euro bricht nach der stärker als erwartet ausgefallenen Lockerung der Geldpolitik deutlich ein. Gegenüber dem US-Dollar verbilligt sich die Gemeinschaftswährung von rund 1,0970 US-Dollar vor Verkündung der Entscheidung um mehr als zwei US-Cent auf 1,0834 US-Dollar im Tief.

14:06 Uhr: Die EZB bzw. die nationalen Notenbanken kaufen als Teil des QE-Programms künftig auch Unternehmensanleihen von Nicht-Banken mit Investment Grade. An Unternehmensanleihen wurden bisher nur Anleihen von öffentlichen bzw. staatsnahem Unternehmen erworben, nun können auch Anleihen von privaten Unternehmen gekauft werden.

14:03 Uhr: EZB-Präsident Mario Draghi wird die Entscheidungen auf der Pressekonferenz ab 14:30 Uhr erläutern.

13:51 Uhr: Die EZB weitet das Volumen der monatlichen Wertpapierkäufe im Rahmen des QE-Programms wie erwartet von 60 auf 80 Mrd. Euro aus. Der Katalog von kaufbaren Wertpapieren wird zudem erweitert. Gekauft werden künftig auch Unternehmensanleihen von Nicht-Banken mit Investment Grade. Außerdem wurden vier neue langfristige Tender für die Bankenrefinanzierung (TLTROs) angekündigt.

13:47 Uhr: Der DAX schießt nach der unerwarteten Leitzinssenkung um rund 100 Punkte nach oben.

13:45 Uhr: Die EZB senkt die Leitzinsen. Der eigentliche Leitzins (Hauptrefinanzierungssatz) wird von 0,05 % auf 0 % reduziert. Der Einlagesatz sinkt von -0,3 % auf -0,4 %. Der sogenannte Spitzenrefinanzierungssatz wird von 0,30 % auf 0,25 % reduziert. Nur die Senkung des Einlagesatzes war erwartet worden. Dass auch der eigentliche Leitzins weiter gesenkt wird, ist eine große Überraschung.

13:21 Uhr: Als Begründung für eine weitere Lockerung der Geldpolitik muss vor allem die niedrige Inflation in der Eurozone herhalten. Im Februar lag die Inflationsrate bei -0,2 % und damit wieder im negativen Bereich. Für die niedrige Inflationsrate ist vor allem der gefallene Ölpreis verantwortlich. Aber auch die sogenannte Kerninflationsrate, bei der Energie- und Nahrungsmittelpreise nicht berücksichtigt werden, lag im Februar nur bei 0,7 %. Die EZB strebt mittelfristig eine Inflationsrate von 2 % an.

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13:18 Uhr: Nachdem EZB-Präsident Mario Draghi bereits bei der Pressekonferenz zum letzten Zinsentscheid entsprechende Andeutungen gemacht hat, rechnet der Markt fest mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik beim heutigen Zinsentscheid. Der sogenannte Einlagesatz dürfte weiter in den negativen Bereich gesenkt werden. Das bedeutet, dass die Banken höhere Strafzinsen zahlen müssen, wenn sie Geld bei der EZB parken. Der Einlagesatz liegt aktuell bei -0,3 % und könnte auf -0,4 % oder -0,5 % abgesenkt werden. Durch die Absenkung soll die Kreditvergabe angekurbelt werden. Außerdem dürfte das monatliche Volumen der Wertpapierkäufe im Rahmen des QE-Programms erhöht werden. Bisher wurden Wertpapiere (insbesondere Staatsanleihen) im Volumen von 60 Mrd. Euro pro Monat gekauft. Dieses Volumen könnte auf 70, 80 oder gar 90 Mrd. Euro angehoben werden, so die Erwartung der meisten Experten. Daneben gibt es weitere Möglichkeiten für die EZB, ihre Geldpolitik zu lockern.

13:15 Uhr: Herzlich Willkommen zur Live-Berichterstattung zum EZB-Zinsentscheid und der EZB-Pressekonferenz auf GodmodeTrader. Der Zinsentscheid wird um 13.45 Uhr veröffentlicht, die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi beginnt um 14:30 Uhr.

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12 Kommentare

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  • whynot
    whynot

    Aus dieser Nummer gibt es keinen sanften Ausstieg mehr. Diese "Politik" ist einfach nur noch unverantwortlich - "we are not running out of ammunition" - einfach nur stupid this guy, Amok-Lauf mit Bazooka.

    16:06 Uhr, 10.03.2016
  • Ski-Ghost
    Ski-Ghost

    Ich geh' dann mal short auf den DAX....

    Danke Draghi.

    15:36 Uhr, 10.03.2016
  • bullischerbär
    bullischerbär

    Hmmm, Euro steigt, Öl fällt .. mal sehen ob das so weitergeht... das könnte die Kurse wieder zum abschmelzen bringen

    15:26 Uhr, 10.03.2016
  • bullischerbär
    bullischerbär

    Bin ja mal gespannt welche (Schrott-)Anleihen da künftig gekauft werden... :-)

    15:23 Uhr, 10.03.2016
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Bankrotterklaehrung incl. Gnadenstoss fuer das System. Einfach unglaublich. Da hilft nur noch Gold.

    15:16 Uhr, 10.03.2016
  • LAMBO_BABY
    LAMBO_BABY

    EUR/US zieht wieder massiv an! Ich lach mich tot.... Tja Draghi, Du kannst den Papiergeld Markt fluten wie Du möchtest, die Inflation wird nicht steigen :-DDD

    15:13 Uhr, 10.03.2016
  • Ottti
    Ottti

    Die sind mit der Lira groß geworden.

    Deshalb ist das für die normal. In ein paar Jahren streichen sie halt mal ne Null !!!

    15:08 Uhr, 10.03.2016

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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