LEONI: Besserung ist in Sicht
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Aufgrund der aktuellen Markt- und Geschäftsentwicklung hat der Nürnberger Kabel- und Bordspezialist Leoni seinen Umsatzausblick für das Geschäftsjahr 2018 von 5,1 Mrd. auf ca. 5,0 Mrd. Euro und seine EBIT-Prognose von 215 bis 235 Mio. auf ca. 196 Mio. Euro und damit auf Vorjahresniveau gesenkt.
Während der begonnene Produktionsauslauf eines umfangreich belieferten Fahrzeugmodells sowie reduzierte Abrufe der europäischen Automobilhersteller und eine schwächere Marktentwicklung in China bereits im dritten Quartal zu einem Umsatzrückgang von 1,2 Mrd. Euro geführt hatten, geht das Unternehmen nun implizit von einem Umsatzrückgang von >5 Prozent im vierten Quartal aus.
Der Umsatzrückstand im dritten Quartal und gleichzeitig steigende Anlaufkosten zur Vorbereitung neuer Aufträge im WSD-Segment aus dem starken Auftragseingang des Vorjahres haben bereits zu einem Rückgang des EBIT im dritten Quartal auf ca. 38 Mio. Euro gegenüber 45 Mio. im Vorjahr geführt. Der nicht-automotive Teil des Geschäfts bei WCS ist wahrscheinlich ebenfalls wie im ersten Halbjahr auf einem niedrigeren Niveau geblieben. Da der Umsatz im vierten Quartal nun unter dem Vorjahresniveau liegt, sollte auch das EBIT unter dem Vorjahresniveau bleiben.
Obwohl das Unternehmen seine mittelfristigen Ziele für 2020 nicht bekräftigt hat, erwarten die Analysten von Warburg Research, dass das Unternehmen dies mit der für den 14. November geplanten Bilanzvorlage nachholt. Die erwartete Beschleunigung des Umsatzwachstums im nächsten Jahr, getrieben durch den Hochlauf bereits vorhandener Neuaufträge, wirkt sich nicht nur negativ auf das Ergebnis (Vor- und Anlaufkosten), sondern auch auf den Free Cash Flow aus. Bei anhaltend hohen Investitionen steigt insbesondere der Working-Capital-Bedarf, um einen reibungslosen Produktionsstart an neuen Standorten zu ermöglichen.
Insgesamt werden die hohen Vorleistungen den Free Cash Flow laut Schätzung der Analysten im laufenden Jahr mit bis zu 150 Mio. Euro belasten. Obwohl dies die Nettoverschuldung deutlich schmälere, sei eine recht frühzeitige Vorbereitung auf neue Verträge/Projekte nach den Verwerfungen im Jahr 2015/16 zu begrüßen, so Analyst Marc-René Tonn.
Warburg bestätigt die Kaufempfehlung und auch das Kursziel von 54 Euro angesichts nur leichter (zusätzlicher) Anpassungen der Schätzungen. „Während die Unsicherheiten über die Aussichten für 2019 und 2020 zumindest so lange bestehen, bis das Unternehmen Mitte November weitere Erkenntnisse liefert, gehen wir für die kommenden Jahre weiterhin von einer ordentlichen Dynamik beim Umsatz- und Ergebniswachstum aus“, schreibt Analyst Tonn.
Darüber hinaus sei die Bewertung mit einem KGV von 7,4x ab 2018e auch unter Berücksichtigung der erneuten Kürzung der Gewinnschätzungen weiterhin sehr positiv. Auch die Dividendenrendite sei mit knapp 5 Prozent attraktiv. Die Stimmung könnte sich verbessern, da es erste Anzeichen dafür gibt, dass die Volatilität im Zusammenhang mit dem neuen WLTP-Abgas-Messverfahren in Europa ein Ende finden könnte und die geplante Entlastung der Einkommenssteuer in China die Pkw-Nachfrage stabilisieren könnte. Diese stützenden Faktoren in Kombination mit den zweithöchsten Leerverkaufsquoten aller SDAX-Werte sollten der Aktie Rückenwind geben, da die schlechten Nachrichten für den Rest des Jahres 2018 nun auf dem Tisch liegen.
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