Kommentar
06:05 Uhr, 04.06.2024

Layer-2 Netzwerk Linea pausiert Blockproduktion

Nach einem Exploit der DEX Velocore kam die Ethereum Layer-2 Linea für rund eine Stunde zum Halten.

Willkommen bei Blockstories, dem Ausguck in die Weiten des dezentralen Webs.

Unsere Themen heute:

  • 🗞️ Joe Biden sagt “Nein” zu SAB 121
  • ⏸️ Linea pausiert Layer-2 Netzwerk
  • 🃏 AO: Das Ass in Arweaves Ärmel
  • 🎙️ Interview: Masterclass in Tokenisierung für Banken

Stand: 03.06. 23:03 Uhr

Dass die offen gelegten GameStop-Positionen von Keith Gill aka Roaring Kitty auch innerhalb des Kryptomarkts den Diskurs dominieren, spricht Bände: Wir sind in der Phase der Seitwärtsbewegung mit niedrigen Volumina und geringem Nervenkitzel.

Wobei - stimmt nicht ganz. Für etwas Herzrasen sorgte am Freitagabend das Veto von US-Präsident Joe Biden gegen die Abschaffung der Bilanzierungsrichtlinie SAB 121, über die zuvor mit überparteilicher Mehrheit sowohl im US-Senat als auch Repräsentantenhaus entschieden worden war. Obwohl Biden seine Veto-Absichten im Vorfeld öffentlich angekündigt und folglich nur Wort gehalten hat, reagierten weite Teile der Krypto-Industrie enttäuscht. Auch einige Banken werden es den Demokraten übel nehmen, vom Crypto-Custody-Markt weiterhin effektiv ausgeschlossen zu sein.

Damit wird vor allem Coinbase der bevorzugte Verwahrer der ETF-Anbieter bleiben, von denen einige sich in den letzten Tagen in ihren S-1 Statements für die Ether-Spot-ETFs zum ersten Mal etwas in die Karten schauen lassen haben. Franklin Templeton eröffnete die Spiele mit einer Gebühr von 0,19% - so niedrig, dass bereits jetzt von einem abermaligen Unterbietungswettbewerb ausgegangen werden kann. Gut für die Anleger.


Linea pausiert Blockchain und erntet Kritik

An einem ansonsten ereignisarmen Wochenende rückte die dezentrale Kryptobörse Velocore ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Bei einem Exploit waren Hacker in der Lage, Krypto-Assets im Wert von rund 6,8 Millionen USD aus einigen Liquidity Pools der Börse zu entwenden.

Rund 2,6 Millionen USD davon (700 ETH) konnten die Angreifer im Anschluss über eine Bridge aus dem zugrundeliegenden Layer-2 Netzwerk Linea entführen, bevor dessen Entwickler über die Blockchain Security Firma Hexagate über den Vorfall benachrichtigt wurden und entschieden, das Netzwerk vorübergehend zum Halten zu bringen.

Linea pausiert Blockproduktion

Auf X begründete das Team hinter Linea die Entscheidung mit der Prävention weiterer Verluste. Man hatte Velocore die notwendige Zeit geben wollen, die Schwachstelle zu beheben und den Hacker daran hindern wollen, die entwendeten Tokens in ETH zu konvertieren.

Nach rund einer Stunde nahm die von MetaMask-Entwickler ConsenSys betriebene Layer-2 die Verarbeitung der Transaktionen auf dem Netzwerk wieder auf.

Layer-2s mit Stützrädern

In einem Versuch, die zu erwartende Kritik vorwegzunehmen, betonte Linea in ihrer Stellungnahme, sich die Entscheidung über die Pausierung des Netzwerks nicht leicht gemacht zu haben. Langfristig wolle man daran arbeiten, das Netzwerk und allen voran den Sequencer zu dezentralisieren.

Als Sequencer wird der Teil der Layer-2 Infrastruktur bezeichnet, der für die Anordnung und das Bündeln von Transaktionen auf dem Netzwerk verantwortlich ist und die aggregierten Transaktionsdaten auf Ethereum überträgt - mit dem Ziel, Ethereum selbst skalierbarer zu machen.

Die Kontrolle über den Sequencer liegt bei allen relevanten Layer-2-Netzwerken weiterhin in den Händen der jeweiligen Entwickler. Dies stellt nicht nur einen Single-Point-of-Failure dar, sondern ermöglicht es den Entwicklern, wie im Fall von Linea, das Netzwerk jederzeit anzuhalten.

Andere Layer-2-Lösungen wie Arbitrum sind bereits weiter fortgeschritten und ermöglichen es ihren Nutzern, selbst bei Problemen mit dem Sequencer ihre Vermögenswerte über eine Transaktion auf Ethereum zu sichern. Dennoch erinnert der jüngste Vorfall an die vielen offenen Herausforderungen in der Entwicklung einer dezentralen und interoperablen Layer-2 Landschaft.


  • Michael Saylor zahlt Strafe in Höhe von 40 Millionen USD. Mit der Zahlung begleicht der Vorsitzende von MicroStrategy eine Anklage wegen Steuerhinterziehung durch die Staatsanwaltschaft des Districts of Columbia.🫰
  • Circle stellt Antrag zur Teilnahme am Projekt Agorá. Dabei handelt es sich um eine Initiative zwischen einer Reihe von Zentralbanken sowie Akteuren aus dem privaten Finanzsektor, die gemeinsam die Vorteile der Tokenisierung im Rahmen von grenzüberschreitenden Zahlungen untersuchen.💸
  • Binance kündigt MiCA-Änderungen an. Da ab dem 30.06. die neuen MiCA-Stablecoin-Regeln im Europäischen Wirtschaftsraum in Kraft treten, wird die Kryptobörse in den kommenden Wochen den Zugang zu "nicht autorisierten" Stablecoins allmählich verwehren.🇪🇺
  • Matter Labs zieht Antrag auf “ZK” Trademark zurück. Der Schritt erfolgt als Reaktion auf eine Community-übergreifende Kritik, nachdem bekannt wurde, dass das Entwicklerteam hinter dem ZK-Rollup zkSync den Begriff “ZK” als Marke schützen wollte.🔙

AO: Das Ass in Arweaves Ärmel

Quelle: TokenInsight

Mit einem Kurszuwachs von 470% gehört $AR, der native Token des Storage-Protokolls Arweave, zu den besten Performern des Jahres. Die treibende Kraft hinter der Kursentwicklung war die Ankündigung von AO, eines dezentralen Rechennetzwerks, das auf Arweaves Technologie aufbauen soll.

Arweave ist nach Filecoin eine der größten dezentralen Speicherlösungen. Eine detaillierte Erklärung zu Arweave gibt’s hier.

Im Februar kündigte das Entwicklerteam hinter Arweave den Start des Testnetzes von AO an, einer neuen dezentralen Computing Plattform, die auf Arweave aufbaut und darauf abzielt, die nötige Performance und Skalierbarkeit für den Aufbau von rechenintensiven KI-Anwendungen zu liefern.

  • Dafür setzt das Netzwerk auf eine innovative Architektur, bei der die einzelnen Applikationen in separaten Ausführungsumgebungen (den sogenannten Prozessen) ausgeführt werden.
  • Das hat den Vorteil, dass die Anwendungen nicht um die begrenzte Rechenleistung und den Blockspace eines einzelnen Netzwerks konkurrieren müssen, was die Skalierbarkeit der Applikationen erheblich erhöhen und die Kosten ihrer Nutzung drastisch senken soll.
  • Damit diese Anwendungen trotzdem miteinander kommunizieren können, werden alle Transaktionsdaten anschließend auf Arweave veröffentlicht, was Arweave zur zentralen Kommunikationsschnittstelle macht.
  • Einen Deep Dive in die Architektur des Netzwerks findet ihr hier.

Seit dem Launch von AO hat sich die Menge der auf Arweave veröffentlichten Daten stark erhöht.

  • Davon profitierte vor allem der Preis von $AR, da eine einmalige Zahlung mit dem Token geleistet werden muss, um Daten auf dem Netzwerk zu hinterlegen.

Einen zusätzlichen Boost erhielt AO zuletzt durch die Ankündigung eines eigenen Tokens, der am 13. Juni live gehen und unter anderem an die Besitzer von $AR verteilt werden soll.

Zoom out: Neben Arweave hat vor einigen Wochen auch NEAR seine Unternehmensvision neu definiert und bekanntgegeben, sich als primäre Infrastruktur zum Aufbau von KI-Anwendungen etablieren zu wollen. Bis sich ein Marktführer herauskristallisiert, profitieren die entsprechenden Netzwerke von der Wachstumsfantasie des KI-Booms.


ARPA | 6 Mio. USD | Strategic : Rechennetzwerk, auf das rechenintensive kryptografische Berechnungen ausgelagert werden können.

DuelNow | Unbekannt | Seed : Dezentrale Sportwetten-Plattform.


TOKENFUTURE Preview: Jürgen Hofbauer (Taurus) im Interview

Zum Interview

Heute in 14 Tagen ist es endlich soweit. Dann bringen wir auf der TOKENFUTURE in Frankfurt die führenden Experten aus Banking und Asset Management zusammen, um einen Tag lang in Tokenisierung und die Zukunft der Kapitalmärkte einzutauchen.

Einer dieser Experten ist Jürgen Hofbauer von der Digital Assets Plattform Taurus. In einem Panel mit Vertretern von ABN Amro, der Deutschen Bank sowie der VP Bank wird Jürgen den Business Case von Tokenisierung für Banken diskutieren.

In einem Vorgespräch sprachen wir über die folgenden Themen:

  • Tokenisierung als Revenue vs. Cost Savings Case
  • Die wichtigsten internen und externen Treiber hinter Tokenisierungsinitiativen
  • Worauf Banken in der Operationalisierung achten müssen
  • Der ROI und die durchschnittliche Projektdauer
  • Die größten Kosten in der Implementierung

Eine Masterclass für alle, die das Potenzial von Tokenisierung für Banken besser verstehen wollen.

Zum Interview

Disclaimer: Die im Blockstories Newsletter enthaltenen Informationen stellen in keiner Weise eine Anlageberatung dar. Deshalb gilt: wir übernehmen keine Haftung für Anlageentscheidungen, die Sie aufgrund der hier präsentierten Informationen treffen.


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