Analyse
14:30 Uhr, 05.07.2022

LANG & SCHWARZ – Das läuft scheinbar noch schlechter als gedacht

Wie schnell die Margen im Handelsgeschäft erodieren können, das zeigen die vorläufigen Zahlen von Lang & Schwarz.

Erwähnte Instrumente

  • Lang & Schwarz AG
    ISIN: DE000LS1LUS9Kopiert
    Kursstand: 12,800 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Lang & Schwarz AG - WKN: LS1LUS - ISIN: DE000LS1LUS9 - Kurs: 12,800 € (XETRA)

Das Unternehmen hat als Börsenhändler in den letzten Jahren eine große Sonderkonjunktur erfahren. Auch im ersten Quartal liefen die Geschäfte noch relativ gut. Doch der Einbruch im Geschäft mit dem Handel von Aktien und anderen Wertpapieren ist nun umso schmerzhafter im zweiten Quartal zu spüren gewesen. Auch für das dritte Quartal stehen die Zeichen auf Alarmstimmung! Gibt es Handlungsbedarf bei der Aktie von Lang & Schwarz?

Ergebnis mehr als halbiert

Über die Skandale und Probleme des Brokers habe ich dabei bereits in meinem letzten Artikel berichtet. Diesen kann man als Ergänzung auch heute noch gegenlesen. Damals war ich von den Zahlen sogar noch recht angetan und eher positiv überrascht. Mein abschließendes Urteil lautete aber auch nur: Eine Gemengelage, die unübersichtlicher kaum sein könnte. Damit ist die Aktie, trotz fundamental wohl günstiger Bewertung, bestenfalls eine Beobachtungsposition.

Im zweiten Quartal hat sich das Ergebnis der Handelstätigkeit jedoch ggü. dem Vorquartal (nicht Vorjahresquartal!) mehr als halbiert. Von 20 Mio. EUR sind nur noch 9 Mio. EUR übriggeblieben. Unter dem Strich erwarte ich mir einen Gewinneinbruch von rund 0,90 EUR je Aktie auf etwa 0,25 bis 0,35 EUR je Aktie für das Quartal.

Auch das Handelsvolumen hat massiv gelitten. Dieses ging von 33 Mrd. EUR auf 21 Mrd. EUR zurück. Geben wir uns also keinen Illusionen hin, besser dürfte es auch im dritten Quartal kaum laufen. Rutscht Lang & Schwarz gar in die Verlustzone? Auszuschließen wäre das jedenfalls nicht.

Meine damaligen Gewinnschätzungen habe ich jetzt einen Tick nach unten angepasst, um die Situation besser abzubilden. Ich hatte damals schon einen deutlichen Einbruch im weiteren Verlauf antizipiert.

Fazit: Derzeit spricht rein gar nichts für einen zweiten Frühling bei den Brokeraktien. Erst muss der Gesamtmarkt einen Boden finden und wohl eine Weile zulegen. Erst dann dürfte auch das Geschäft der Broker wieder florieren. Traditionell kommen Privatanleger meist erst mit einer zeitlichen Verzögerung wieder aus ihren Löchern und traden dann wieder verstärkt.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Ergebnis je Aktie in EUR 2,19 1,40 1,40
KGV 6 9 9
Dividende je Aktie in EUR 1,50 0,80 0,80
Dividendenrendite 11,72 % 6,25 % 6,25 %
*e = erwartet
Lang & Schwarz AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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