Kupfer: Spekulative Nachfrage bleibt in Rekordnähe - Gewinnmitnahmen möglich
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Hamburg/ London (Godmode-Trader.de) - Für Kupfer ist es im August zu einem Preisauftrieb gekommen, der zu einem Mehrjahreshoch geführt hat. „Da am Kupfermarkt in den vergangenen vier Wochen nichts Aufsehen erregendes geschah, ist das neuerwachte Interesse von Anlegern eher den Erwartungen zuzuschreiben“, vermutet Aurubis-Experte Dieter Birkholz. „Fast alle Marktberichterstatter waren sich darin einig, dass hinter diesem Anstieg Engagements von Investoren standen, die angesichts zuversichtlicher Wachstumsperspektiven für die Weltkonjunktur und einer unzureichenden Produktionsperformance sowie rückläufiger Bestände wieder verstärkt auf Rohstoffe setzten“, schreibt Birkholz in einem Marktbericht. Auch der niedrige US-Dollar sollte Investments in dollarnotierten Commodities begünstigt haben. „Verstärkend könnten Aktivitäten von Käufern gewesen sein, die dem Trend folgten“.
Mitte August erreichten die von der Commodity Futures Trading Commission registrierten Netto-Einkaufs-Positionen für Kupfer den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnung 2006. Die spekulativen Finanzinvestoren haben in etwa Mitte Mai begonnen, ihre Netto-Long-Positionen auszuweiten. Seitdem ist der LME-Industriemetallindex (LMEX) um fast 18 Prozent gestiegen. Zuvor wies der Index seit Jahresbeginn nur ein Plus von 2 Prozent auf. „Die Schnelligkeit und Einseitigkeit dieser Engagements hat allerdings Mahner auf den Plan gerufen, die auf mögliche Gewinnmitnahmen bei ungünstigen Nachrichten hinweisen. Zu diesen ist es bislang jedoch noch nicht gekommen“, so Birkholz.
Bei Kupfer lösen sich offenbar die letzten noch verbliebenen Angebotsprobleme auf. So hatte sich vor kurzem Freeport-McMoRan, der Betreiber der Grasberg-Mine, mit der indonesischen Regierung auf einen langfristigen Weiterbetrieb der Mine geeinigt, wie die Commerzbank berichtet. Und die chilenische Kupferproduktion habe den Streik vom Februar und März endgültig überwunden. Sie sei im Juli erstmals in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Die neuen Kupfermarktzahlen der International Copper Study Group (ICSG) bestätigten derweil die Erwartung eines weitgehend ausbalancierten Weltmarktes im Jahr 2017. Ermittelt wurde im Mai ein Angebotsdefizit von 45.000 Tonnen raffiniertem Kupfer. Mit insgesamt 14.000 Tonnen Überschuss in den ersten fünf Monaten 2017 kann das Verhältnis laut Aurubis-Experte Birkholz zwischen Kupferproduktion und -nachfrage als ausgeglichen bezeichnet werden.
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