Kupfer: Preisanstieg geht die Luft aus

Der Schwung, mit dem die meisten Industriemetalle in die zweite Jahreshälfte gestartet sind, scheint schon wieder nachzulassen. Eine Tonne Kupfer, die sich in den ersten Juli-Tagen um 500 US-Dollar auf knapp 10.000 US-Dollar verteuert hatte, verbilligte sich zuletzt wieder, wie Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Über die eher schlechten Konjunkturnachrichten der letzten Woche hätten sich die Marktteilnehmer zwar zunächst noch mit Zinssenkungshoffnungen hinwegtrösten können, aber viel weiter trügen sie wohl kurzfristig nicht. Bremsend blieben die aktuellen Nachrichten zur Lagerentwicklung: An der LME seien die Kupfervorräte seit Mitte Mai um gut 85 Prozent gestiegen; an der Shanghai Futures Exchange, wo sie in den Monaten zuvor stark gestiegen seien, verharrten sie knapp unter dem Vierjahreshoch von Anfang Juni, heißt es weiter.

„Erste umfragebasierte Produktionsschätzungen der Research Gruppe Shanghai Metals Market (SMM) deuten auch eine anhaltend hohe Versorgung am Markt an: Denn im Juni soll Chinas Kupferproduktion noch immer das Mai-Niveau fast gehalten und damit das Vorjahr um 9,5 Prozent übertroffen haben. Ein Hoffnungsschimmer ist jedoch die steigende Prämie für importiertes Kupfer in China: Laut einer anderen Auswertung von SMM wurden in der Hafenstadt Yangshan erstmals seit zwei Monaten wieder positive Prämien gezahlt, was für steigende (Import-)Nachfrage spricht. Allerdings liegen die Prämien noch immer deutlich unter dem üblichen Niveau und es bleibt abzuwarten, ob es sich tatsächlich um einen nachhaltigen Umschwung handelt“, so Lambrecht.

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