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12:02 Uhr, 08.10.2021

Kupfer: Auf kleines Angebotsdefizit folgt satter Überschuss

Statt eines Angebotsüberschusses in Höhe von 80.000 Tonnen erwartet die International Copper Study Group (ICSG) in diesem Jahr nun ein kleines Defizit von 42.000 Tonnen. Für 2022 stellt die ICSG einen satten Angebotsüberschuss von 328.000 Tonnen in Aussicht – dreimal so viel wie im Frühjahr erwartet wurde.

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    Kursstand: 9.283,80 $/t (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Kupferpreis notiert bei 9.300 US-Dollar je Tonne und hat sich damit wieder in die Mitte seiner Handelsspanne der letzten Wochen zwischen 9.500 und 9.000 US-Dollar zurückgearbeitet. Die neuen Prognosen der International Copper Study Group haben das zumindest nicht verhindert, denn der Ausblick auf 2021/2022 hatte für Optimisten und Pessimisten etwas dabei, wie Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Unterstützung habe der Preis in der Neueinschätzung des laufenden Jahres gefunden: Statt eines Angebotsüberschusses in Höhe von 80.000 Tonnen erwartet die ICSG nun ein kleines Defizit von 42.000 Tonnen, weil vor allem in den ersten Monaten die Nachfrage das Angebot übertroffen habe. Sowohl das Wachstum für das Minenangebot als auch das der Raffinadeproduktion seien im Vergleich zum Frühjahr nach unten revidiert worden, heißt es weiter.

„Die globale Nachfrage soll dagegen stagnieren, weil einem kräftigen Nachfragewachstum außerhalb Chinas (auch infolge des coronabedingten Einbruchs im Vorjahr) eine augenscheinlich - aufgrund niedrigerer Importe - rückläufige Nachfrage Chinas gegenübersteht“, so Lambrecht.

Wenig Aufwind für die Preise habe dagegen der Ausblick für 2022 gegeben, denn hier stelle die ICSG einen satten Angebotsüberschuss von 328.000 Tonnen in Aussicht; das sei dreimal so viel wie im Frühjahr erwartet worden sei: Maßgeblich sei ein deutlicher Zuwachs der Minenproduktion bzw. auch der Produktion von Kupferraffinade (jeweils knapp vier Prozent). Nachdem in den letzten vier Jahren nur zwei größere Kupferminen ihren Betrieb aufgenommen hätten, solle jetzt eine ganze Reihe neuer Projekte in Betrieb genommen werden, so dass sich die Verfügbarkeit von Kupferkonzentrat deutlich erhöhen solle, heißt es weiter.

„Ein Indiz dafür, dass dem momentan tatsächlich so ist, sind die bereits steigenden Schmelz- und Verarbeitungsgebühren. Das erwartete Wachstum der globalen Kupfernachfrage von knapp 2,5 Prozent im kommenden Jahr, was im Vergleich zum Frühjahr leicht zurückgestuft wurde, wird damit deutlich übertroffen. Wir rechnen angesichts der Aussicht auf einen überversorgten Markt mit einer Durststrecke, bevor der Kupferpreis im nächsten Jahr von seinen mittel- und langfristig positiven Nachfrageaussichten profitieren sollte“, so Lambrecht.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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