Kupfer: Anzeichen für Anspannung am Markt

Schwächer als erwartete Inflationsdaten aus China setzten den Industriemetallen zu Beginn der Woche zu. So fielen die Verbraucherpreise mit 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich stärker als erwartet und malen das Bild eines schwachen Konsums im wichtigsten Absatzmarkt, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Gleichzeitig verdichteten sich jedoch die Anzeichen einer Angebotsknappheit bei Kupfererzen. Laut Daten des Informationsportals Fastmarket seien die Verarbeitungsgebühren von Kupfererz in China mittlerweile um 25 Prozent seit August gefallen und lägen bei nur noch 66,50 US-Dollar je Tonne, dem niedrigsten Niveau seit März 2022, heißt es weiter.

„Dies bedeutet, dass die bislang überaus robuste Metallverarbeitung bereits im kommenden Jahr deutlich ins Stocken geraten könnte. Einige Experten sagen nun bereits ein Angebotsdefizit für das kommende Jahr voraus. Grund für die schwachen Aussichten sind unerwartete Produktionsausfälle, wie die staatlich angeordnete Schließung der größten Kupfermine Panamas, wie auch geplante Produktionsdrosselungen“, so Nguyen.

Ein weltweit agierendes Bergbauunternehmen mit Sitz in London habe kürzlich etwa seine Prognose für die Kupferproduktion im kommenden Jahr aufgrund der niedrigeren Preise und operationellen Problemen um ganze 20 Prozent gesenkt, heißt es weiter.

„Die International Copper Study Group war in ihren Herbstprognosen noch von einem Angebotsüberschuss in Höhe von 467.000 Tonnen für das kommende Jahr ausgegangen. Auch hier dürfte im Frühjahr eine deutliche Abwärtsrevision drohen“, so Nguyen.

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