Analysteneinschätzung
16:28 Uhr, 21.06.2016

Kuka: Analysten raten Aktionären, die Midea-Offerte anzunehmen

Die NordLB hat das Kursziel für Kuka nach dem Übernahmeangebot von Midea auf 115 Euro belassen und empfiehlt den Aktionären, die Kaufofferte anzunehmen.

Erwähnte Instrumente

  • KUKA AG
    Kursstand: 106,750 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Hannover (Godmode-Trader.de) - Die NordLB hat das Kursziel für Kuka nach dem Übernahmeangebot von Midea auf 115 Euro belassen und empfiehlt den Aktionären, die Kaufofferte anzunehmen.

Die chinesische Midea-Gruppe bietet im Rahmen eines öffentlichen Übernahmeangebots an, sämtliche Aktien der Kuka AG zu je 115,00 Euro in bar zu übernehmen. Das Gesamtvolumen der Offerte beläuft sich damit auf 4,5 Mrd. Euro. Die Annahmefrist läuft vom 16. Juni 2016 bis zum 15. Juli 2016. Für Aktionäre, die innerhalb dieser Frist ihre Aktien nicht zum Verkauf eingereicht haben, gibt es eine weitere Frist zur Andienung, die voraussichtlich vom 21. Juli 2016 bis zum 3. August 2016 läuft.

Zum Vollzug des Angebots müssen einige Bedingungen erfüllt sein, insbesondere das Erreichen einer Mindestannahmeschwelle von 30 Prozent aller ausgegebenen Kuka-Aktien.

Um Sorgen vor einem Ausverkauf von deutscher Spitzentechnologie entgegenzutreten, sicherten die Chinesen zu, dass Kuka eigenständig bleiben soll und auch nicht geplant sei, einen Beherrschungsvertrag abzuschließen oder einen Squeeze-out einzuleiten, selbst wenn die Bedingungen dafür erfüllt seien. Ebenso sei nicht beabsichtigt, Kuka von der Börse zu nehmen.

Das vorgelegte freiwillige öffentliche Übernahmeangebot entspreche der Ankündigung des Kuka-Großaktionärs Midea und bedeute einen deutlichen Aufschlag auf den Kurs der Aktie vor Bekanntwerden der Übernahmepläne, schreibt NordLB-Analyst Torsten Strauß in einer am Dienstag vorgelegten Studie.

Die Mindestannahmeschwelle erscheine mit 30 Prozent niedrig. Dabei sei aber zu berücksichtigen, dass es mit dem Investor Friedhelm Loh — Anteilsbesitz 10 Prozent — und dem Unternehmen Voith — Sperrminorität von 25,1 Prozent — zwei weitere Großaktionäre gebe, die sich bisher noch nicht zu ihren Plänen geäußert hätten. Auch der Vorstand von Kuka habe noch keine Stellungnahme abgegeben, jedoch angekündigt, dies spätestens bis Ende Juni zu tun.

Ein Gegenangebot sei derzeit nicht in Sicht. Zudem bestehe das Risiko, dass bei Vollzug des Übernahmeangebots von Midea der Kuka-Streubesitz so gering wird, dass ein Ausschluss aus dem MDAX erfolge oder zumindest die Liquidität in der Aktie soweit eingeschränkt werde, dass es künftig zu stärkeren Kursschwankungen kommen könnte. Er empfehle daher, das Übernahmeangebot anzunehmen und den Aufschlag gegenüber dem aktuellen Kurs zu realisieren, so der Aktienstratege.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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