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12:47 Uhr, 12.12.2017

Kreditblase in China verschärft sich

Die Zentralbank in Peking veröffentlichte Daten, die beängstigen. Demnach wurden im November neue Kredite im Volumen von 1,12 Bio. Yuan - umgerechnet rund 144 Mrd. Euro - ausgeteilt. Nach elf Monaten hat China damit bereits mehr Darlehen ausgegeben als im gesamten Vorjahr.

Peking (Godmode-Trader.de) - Der Internationale Währungsfonds warnte bereits. Die Regierung in Peking zeigte Einsicht und versprach Besserung. Doch offenbar waren dies nichts als hohle Phrasen. Es geht um die Verschuldung und wachsende Kreditblase in China. Die Geldhäuser in der Volksrepublik haben dieses Jahr offenbar so viele Kredite vergeben wie nie zuvor.

Die Zentralbank in Peking veröffentlichte Daten, denenzufolge im November neue Kredite im Volumen von 1,12 Bio. Yuan, umgerechnet rund 144 Mrd. Euro, ausgeteilt wurden. Nach elf Monaten hat China damit bereits mehr Darlehen vergeben als im gesamten Vorjahr. Der Wert von knapp 13 Bio. Yuan in diesem Jahr ist zudem ein neuer Rekordwert.

Der IWF hatte sich zuletzt zwar positiv zur konjunkturellen Entwicklung in China geäußert. Allerdings warnte der Währungsfonds in seinem Bericht auch, dass China das stärker als erwartete Wachstum nach wie vor durch höhere Schulden erkaufe. Dies könne in Zukunft zu „einem starken Abschwung“ führen. Der IWF forderte Peking auf, die Kreditvergabe zu zügeln. Laut seinen Prognosen wird die Verschuldung Chinas bis 2022 auf 300 Prozent des Bruttoinlandproduktes anwachsen. 2016 waren es 242 Prozent.

Zentralbankchef Zhou Xiaochuan kündigte laut Reuters an, gegen Risiken für die Finanzstabilität vorzugehen. Auf dem Kongress der Kommunistischen Partei Ende Oktober hatte Präsident Xi Jinping die Verschuldung als eines der größten Risiken des Landes bezeichnet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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