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Positiv denkende Menschen sind im Leben besser dran als ihre entsprechenden Pendants. Welche Widrigkeiten auch auftreten, es bleibt ihnen immer die Hoffnung und der Glaube daran, dass am Ende doch alles noch gut ausgehen wird. Ich zähle mich zu dieser Spezies und bin dafür auch dankbar, auch wenn ich eingestehen muss, dass diese Eigenschaft einem an der Börse auch zu so mancher Fehleinschätzung verleiten kann, indem man die Dinge oft ein wenig zu positiv sieht. In fast jeder Abwärtsbewegung der vergangenen 25 Jahre schaltete ich zu früh auf Optimismus um, wie auch in der jüngsten. Es mag auch damit zu tun haben, dass ich als Kolumnist mit dem Sprachrohr zur Öffentlichkeit, lieber Hoffnung anstatt Angst verbreite. Denn die Mehrheit der Anleger setzt ja nicht auf fallende Kurse, sondern hat Aktien und Aktienfonds im Depot und leidet, wenn es nach unten geht.
Verliert aber die Mehrheit ihre Hoffnung, dass es sich nochmals wieder bessern könnte, dann spätestens ist der Zeitpunkt reif, einzusteigen. Dieser Moment hat bisher immer noch gefehlt, doch nun ist er ganz nah, oder womöglich schon da.
Die schlechten Nachrichten aus der Eurozone und auch vom Verbrauchervertrauen aus den USA haben die Stimmungsindikatoren innerhalb von einer Woche nochmals deutlich tiefer in die pessimistischere Zone gedrückt. Vor allem die US-Börsenbriefe, die sich lange noch im viel zu optimistischen Bereich bewegt haben, scheinen nun auf Pessimismus umzuschalten. Erstmals seit dem Flashcrash im Mai 2010 sind wieder mit 40 Prozent fast genauso viele Börsenbriefe optimistisch wie pessimistisch. Zugegeben, die Grafik zeigt sehr deutlich, dass es auch noch schlechter geht. Andere Indikatoren befinden sich jedoch bereits auf Niveaus wie wir sie zuletzt während der Lehman-Krise gesehen haben, so beispielsweise das Put/Call-Ratio in den USA. In Deutschland hingegen dringen die optimistischen Börsenbriefe in diese Zone vor, von denen nur 4,5 Prozent zum Kauf von Aktien raten, während knapp 20 Prozent negativ gestimmt sind. Auch der Hulbert Stock Newsletter Sentiment Index (HSNSI), der kurzfristig agierende Marktakteure in den USA erfasst und täglich erhoben wird, befindet sich nun mit Ausnahme von vier Tagen, an denen er sich nur leicht im Plus befand, seit 31 Tagen im Minus. Das hat es zuletzt im Frühjahr 2009 gegeben, als die Kurse nochmals neue Tiefstände erreichten.
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