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17:11 Uhr, 10.07.2019

Kanadas Notenbank hält Leitzins bei 1,75 Prozent

Die Bank of Canada hält an ihrem Tagesgeldsatz von 1,75 Prozent fest. Jüngste Daten zeigen, dass die kanadische Wirtschaft zu einem potenziellen Wachstum zurückkehrt. Die Aussichten werden jedoch durch anhaltende Handelsspannungen getrübt.

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Ottawa (Godmode-Trader.de) - Die Bank of Canada (BoC) hat heute ihren Leitzins (Overnight Rate) bei 1,75 Prozent beibehalten. Der Einlagensatz beträgt unverändert 1,50 Prozent.

Es hat sich gezeigt, dass die anhaltenden Handelsspannungen einen wesentlichen Einfluss auf die globalen Wirtschaftsaussichten haben. Die Bank of Canada hatte solche negativen Effekte bereits in früheren geldpolitischen Berichten (MPR) berücksichtigt und in der aktuellen Prognose weitere Anpassungen aufgrund der schwächeren Stimmung und Aktivitäten in wichtigen Volkswirtschaften vorgenommen. Insbesondere die Handelskonflikte zwischen den USA und China wirkten dämpfend auf die Produktionstätigkeit und die Unternehmensinvestitionen und drückten die Rohstoffpreise, schrieben die kanadischen Notenbanker in ihrem dem Zinsentscheid beiliegenden Wirtschaftsausblick.

Die Zentralbanken in den USA und Europa hätten bereits ihre Bereitschaft zu einer expansiveren Geldpolitik signalisiert und in China seien weitere politische Impulse gesetzt worden. In diesem Zusammenhang hätten sich die globalen finanziellen Rahmenbedingungen deutlich entspannt. Die Bank of Canada geht nun davon aus, dass das globale BIP 2019 um 3,0 Prozent wachsen und sich auf rund 3,25 Prozent in den Jahren 2020 und 2021 erhöhen wird. Die Eskalation von Handelskonflikten bleibt das größte Abwärtsrisiko für die globalen und kanadischen Aussichten, hieß es im Ausblick der Notenbank.

Nach einer vorübergehenden Schwäche Ende 2018 und Anfang 2019 kehre die kanadische Wirtschaft erwartungsgemäß zu einem Wachstum um das Potenzial zurück. Das Wachstum im zweiten Quartal scheine stärker zu sein als prognostiziert, was auf einige temporäre Faktoren zurückzuführen sei, darunter ein Anstieg der Ölproduktion. Der Konsum werde durch einen gesunden Arbeitsmarkt unterstützt.

Die Exporte Kanadas haben sich laut BoC im zweiten Quartal erholt und werden bei weiter steigender Auslandsnachfrage moderat wachsen. Die anhaltenden Handelskonflikte und die Herausforderungen der Wettbewerbsfähigkeit dämpften jedoch die Aussichten für Handel und Investitionen. Die Bank rechnet mit einem realen BIP-Wachstum der kanadischen Wirtschaft von durchschnittlich 1,3 Prozent im Jahr 2019 und rund 2 Prozent in den Jahren 2020 und 2021.

Die Inflation bleibt aus Sicht der Notenbank in der Nähe des Zwei-Prozent-Ziels, wobei in jüngster Zeit ein gewisser Aufwärtsdruck von höheren Lebensmittel- und Automobilpreisen ausgehe. Auch die Kernrate der Inflation liegen bei knapp zwei Prozent. Die Verbraucherpreisinflation werde in diesem Jahr wahrscheinlich aufgrund der Dynamik der Benzinpreise und einiger anderer temporärer Faktoren sinken, prognostizierte die BoC. Bis Mitte 2020 solle die Inflation nachhaltig auf zwei Prozent zurückgehen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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