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11:27 Uhr, 20.07.2020

Kakao: Niedriger Preis durchkreuzt Pläne der beiden wichtigsten Produzentenländer

Der Einbruch der Kakaonachfrage könnte die Pläne der Elfenbeinküste und Ghanas durchkreuzen, den Kakaoanbauern über einen ab Oktober zu entrichtenden Preisaufschlag ein einträgliches Einkommen zu gewährleisten.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Am Freitag hatten wir über den Einbruch der Kakaonachfrage in allen drei wichtigen Regionen für den Kakaokonsum im zweiten Quartal berichtet. Dieser könnte nun auch die Pläne der Elfenbeinküste und Ghanas durchkreuzen, den Kakaoanbauern in den beiden wichtigsten Produzentenländern über einen ab Oktober zu entrichtenden Preisaufschlag ein einträgliches Einkommen zu gewährleisten, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Denn selbst wenn das sogenannte Living Income Differential (LID) von 400 US-Dollar je Tonne berücksichtigt werde, was bei einer durch Covid-19 geschwächten Nachfrage zu einer weiteren Nachfrageabschwächung führen würde, führe allein schon der auf ein Zweijahrestief abgesunkene Kakaopreis zu geringeren Einnahmen. Das durch die Einführung von LID beabsichtigte garantierte Mindesteinkommen dürfte vier gut informierten Quellen aus der Elfenbeinküste und Ghana zufolge um ca. 120 US-Dollar je Tonne verfehlt werden, heißt es weiter.

„Dieses sollte 70 Prozent von 2.600 US-Dollar je Tonne betragen. Aktuell liegt der Kakaopreis in New York bei 2.160 US-Dollar je Tonne, der Kakaopreis vor Ort bei weniger als 2.000 US-Dollar je Tonne. Eine baldige Preiserholung ist zudem nicht in Sicht. Ein großer Schokoladenhersteller rechnet für 2020/21, das erste Jahr, an dem LID greift, mit einem Angebotsüberschuss auf dem globalen Kakaomarkt in Höhe von 317.000 Tonnen. Das wäre der größte Überschuss seit vier Jahren. Damals notierte der Kakaopreis über einen längeren Zeitraum unter 2.000 US-Dollar je Tonne“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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