Kakao: ICCO dreht Schätzung für 2019/20 in einen Überschuss
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - In ihrem zu Wochenbeginn veröffentlichten Quartalsbericht erwartet die ICCO die weltweite Kakaoproduktion 2019/20 bei 4,724 Millionen Tonnen, 1,2 Prozent unter 2018/19 und 56.000 Tonnen niedriger als im Bericht von Ende Mai, wie Commerzbank-Analystin Michaela-Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
„Alleine 20.000 Tonnen der Kürzung gehen auf das Konto der Elfenbeinküste. Für deren Produktion der Gesamtsaison setzt die ICCO nur noch 2,13 Millionen Tonnen an, ein Prozent weniger als 2018/19. Dies überrascht, denn über Nachrichtenagenturen wurde aus einer regierungsnahen Quelle Mitte August bereits eine kumulierte Menge von 2,25 Millionen Tonnen verbreitet. Auch für Ghana setzt die ICCO mit 802.000 Tonnen deutlich weniger an als das Ghanaische Cocobod. Dieses sprach Mitte August von der Hoffnung, in der kommenden Saison einen Anstieg um sechs Prozent auf 900.000 Tonnen zu erzielen und verortet damit die Produktion 2019/20 bei 850.000 Tonnen“, so Helbing-Kuhl.
Insgesamt bescheinige die ICCO der Kakaoproduktion, angesichts der Covid-19-Pandemie Widerstandskraft („resilience“) gezeigt zu haben. Allerdings blieben Sorgen über mögliche Probleme etwa beim Bezug von Betriebsmitteln oder der Mobilität von Arbeitskräften bestehen, solange die Pandemie andauere. Deutlich stärker sehe die ICCO die Effekte auf der Nachfrageseite. Sie kürze im neuen Bericht ihre Schätzung für die weltweite Nachfrage um rund 150.000 Tonnen. Die Nachfrage solle nun drei Prozent hinter dem Vorjahr zurückbleiben, wofür Covid-19 verantwortlich gemacht werde, heißt es weiter.
„Die über viele Länder bzw. Weltregionen verteilte deutliche Kürzung der Nachfrage lässt die ICCO nun für 2019/20 einen weltweiten Angebotsüberschuss in Höhe von 42.000 Tonnen prognostizieren, statt wie bislang ein Defizit von 80.000 Tonnen. Bereits im Mai hatte die ICCO das erwartete Lager-Verbrauchs-Verhältnis zum Ende der laufenden Saison wegen einer niedrigeren Nachfrage angehoben. Mit dem Überschuss und der nochmals geringeren Nachfrage steigt es nun sogar auf 38 Prozent, deutlich höher als die in der ersten Schätzung Ende Februar prognostizierten 31,5 Prozent“, so Helbing-Kuhl.
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