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15:57 Uhr, 09.07.2021

Kaffee: Klimawandel sorgt für Preisexplosionen

Die anhaltende, ungewöhnlich zähe Dürre in ganz Südamerika trocknet wichtige Wasserwege aus und erschwert den Transport ganzer Ernten, u. a. der Kaffeebohnen.

New York (Godmode-Trader.de) - Die weltweite Logistik ist in den letzten Monaten ins Wanken geraten. Das hat zunächst einmal seinen Grund in den Nachwirkungen der Corona-Lockdowns in zahlreichen Ländern, einer exorbitant starken Nachfrage in vielen Bereichen, aber auch in Sonderfaktoren, wie dem eingekeilten Containerriesen im Suezkanal vor wenigen Monaten.

Besonders plakativ ist in diesem Zusammenhang das Beispiel der Kaffeeexporte aus Brasilien, dem weltweit größten Lieferanten. Laut Marcos Matos, Generaldirektor der brasilianischen Kaffeeexportgruppe CeCafe, sind die Lieferungen seit Mai aufgrund anhaltender Engpässe signifikant zurückgegangen, wie Bloomberg berichtet.

Da mittlerweile die Engpässe nachgelassen hätten und die Wirtschaft sich erhole, gebe es nun einen stärkeren Wettbewerb um den vorhandenen Platz auf den Containerschiffen, die Waren rund um die Welt transportieren. Das habe dazu beigetragen, die Frachtraten in die Höhe zu treiben, so laut Bloomberg der CeCafe-Funktionär Matos, der schätze, dass die Verschiffung von Kaffee von Brasilien nach New Orleans jetzt etwa 4.000 Dollar pro Container koste, während sie vor der Pandemie zwischen 1.500 und 2.000 Dollar gelegen habe.

Kaffeelieferanten, die Lieferungen zu den früheren günstigeren Tarifen gebucht hätten, würden nun zuschauen müssen, wie ihre geplanten Exporte von den Reedern storniert würden, so Matos. „Und es war sehr schwer, neue Buchungen zu finden", sagt er.

Ein zweiter Faktor, der die Preise in die Höhe treibt, ist der Klimawandel. Die anhaltende, ungewöhnlich zähe Dürre in ganz Südamerika trocknet wichtige Wasserwege aus und erschwert den Transport ganzer Ernten, u. a. den der Kaffeebohnen.

Laut dem argentinischen Rosario Board of Trade habe der deswegen nicht mehr normal schiffbare Parana-Fluss die Logistikkosten für Händler und Landwirte zwischen März und August um geschätzte 315 Mio. Dollar erhöht, so Bloomberg. Schiffe, die den Fluss nutzten, seien aufgrund des niedrigen Wasserstandes gezwungen, ihre Ladung zu verringern oder in den Häfen auf Regen zu warten.

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