Japan: Preisdruck wird sich vor der Steuererhöhung verstärken
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Oktober-Inflationsdaten in Japan sorgten für keine Überraschungen. Ein Anstieg der volatilen Preise für frische Lebensmittel um 10,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöhte die Gesamtinflation von 1,2 Prozent auf ein Achtmonatshoch von 1,4 Prozent. Dieser Anstieg ist größtenteils auf einen Anstieg der Preise für frisches Gemüse um 20,4 Prozent zurückzuführen.
Die Preise sowohl für Erdölprodukte als auch für Strom und Gas stiegen im Oktober schneller an, so dass die Energieinflation von 8,1 auf 8,9 Prozent kletterte - der höchste Stand seit Juli 2014. Aber dieser Anstieg reichte nicht aus, um die Inflation ohne frische Lebensmittel, die bei 1,0 Prozent verharrte, anzuheben.
Die halbjährliche Verzögerung zwischen dem Rohölpreis und den Strom- und Gaspreisen bedeutet, dass die Inflation bei Strom und Gas von 4,4 Prozent im Oktober auf 6 Prozent Anfang nächsten Jahres steigen wird. Der Verfall des Rohölpreises der Sorte Brent von gut 86 US-Dollar/Barrel Anfang Oktober auf jetzt rund 65 Dollar bedeutet jedoch, dass sich die Inflation der Erdölprodukte bald wieder verlangsamen wird. Das Ergebnis ist, dass die Energieinflation möglicherweise bereits ihren Höhepunkt erreicht hat.
Die Inflation ohne frische Lebensmittel und Energie blieb im dritten Monat in Folge unverändert bei 0,4 Prozent. Das ist viel schwächer als die Rate von 1 Prozent und mehr Ende 2015 und ist insofern wenig nachvollziehbar, weil die Löhne derzeit so stark steigen wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr und die Unternehmen über die schwersten Kapazitätsengpässe seit Anfang der 90er Jahre berichten.
Ein Grund, warum Unternehmen sich weigern könnten, die Preise anzuheben, ist die anhaltende Schwäche der Konsumausgaben. Aber auch weiter oben in der Lieferkette bleibt der Preisdruck verhalten. Die Erzeugerpreise für Konsumgüter stiegen im Oktober nur um 0,6 Prozent und damit so langsam wie seit April nicht mehr. Außerdem ist der Wechselkurs im vergangenen Jahr weitgehend stabil geblieben, so dass es zu keinem Rückenwind von steigenden Importpreisen kommt.
Die Inlandsnachfrage dürfte sich jedoch vor der Mehrwertsteuererhöhung im Oktober nächsten Jahres beleben. Infolgedessen dürfte sich auch die Kern-Inflation im Laufe des nächsten Jahres beschleunigen.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.