Japan: Inflation bleibt schwach - dennoch Spekulationen über Ende von QE
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Tokio (Godmode-Trader.de) - Verzweifelt versucht die japanische Notenbank seit Jahren, mit einer extrem lockeren Geldpolitik die Teuerung anzuheizen. Ein Ende der beispiellosen Geldflut ist vorerst auch nicht zu erwarten. Und dennoch ist die Wirkung laut neuesten Inflationsdaten kaum bemerkbar. Denn trotz der geldpolitischen Maßnahmen, die gestern erneut bestätigt wurde, liegt das von der Bank of Japan angepeilte Inflationsziel von zwei Prozent nach wie vor weit entrückt. Das Teuerungsziel mussten die Währungshüter aus Tokio bereits mehrfach nach hinten schieben.
Der Preisauftrieb bleibt denkbar schwach. Der für die Bank of Japan relevante Preisindex für Konsumgüter ohne frische Lebensmittel legte im März zwar den dritten Monat in Folge zu. Allerdings fiel der Anstieg von 0,2 Prozent, den die Regierung am Freitag verkündete, geringer aus als Experten erwartet hatten.
Mehrfach hat die Notenbank um Gouverneur Haruhiko Kuroda den Kurs verschärft, zuletzt in Richtung einer aktiven Zinssteuerung am Kapitalmarkt. Der Erfolg hält sich freilich in Grenzen. Die Notenbank senkte am Donnerstag erneut die Inflationsprognose für das Anfang April begonnene Fiskaljahr auf nur noch 1,4 Prozent nach zuvor 1,5 Prozent. Erreicht werden soll das Inflationsziel nun um das Jahr 2018 herum. Übertroffen werden sollten die zwei Prozent wohl erst im Jahr 2018, sagte Kuroda. Die Notenbank hatte sich zu einem Überschießen des Inflationsziels verpflichtet.
Ansonsten läuft aktuell vieles im Sinne der Notenbank. Die globale Konjunktur entwickelt sich dynamischer, davon profitiert die japanische Exportwirtschaft. Die Ausfuhren sind im März um 12,0 Prozent gewachsen. Entsprechend steigt die Beschäftigung. Die Produktion zog zuletzt ebenfalls stetig an, hat im März aber einen kleinen Einbruch mit einem Rückgang um 2,1 Prozent erlebt. Im Vormonat kam es aber zu einem signifikanten Anstieg. Die insgesamt guten Konjunkturdaten veranlassten die Notenbank, die Wachstumsprognose nach oben anzupassen.
Aufgrund der robusten wirtschaftlichen Dynamik sehen Experten deshalb auch für die Inflationsdaten Licht am Ende des Tunnels: „Die wirtschaftliche Entwicklung dürfte auch der Preisdynamik demnächst stärker unter die Arme greifen“, erwartet die NordLB in einem Kommentar zum gestrigen BoJ-Votum. Insofern sei es verständlich, dass es erste Spekulationen darüber gibt, ob die japanische Notenbank nicht auch über eine weniger expansive Geldpolitik nachdenken sollte.
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