Fundamentale Nachricht
08:50 Uhr, 30.01.2014

Jandaya Wake Up Call: DAX, Fed, China, Facebook, Google, Infineon, Toyota

Der Dax wird zum Auftakt leichter erwartet. Der deutsche Aktienmarkt muss offenbar zunächst den Fed-Entscheid vom Vorabend verdauen. Die US-Notenbank führt ihr "Tapering" weiter.

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Dax - Tiefer erwartet

Seit gestern Abend ist bekannt, dass die Fed ihre Anleihekäufe weiter verringern wird. Der Schritt war allseits erwartet worden. Für die eingetretenen Kursverluste an der Wall Street machen Händler eher die anhaltende Unsicherheit über die Währungen der Schwellenländer verantwortlich. Sorgen bereitet zudem die Wachstumsschwäche in China. Dort ist die Industrie laut einem aktuellen Frühindikator im Rückwärtsgang.


Der US-Leitindex Dow Jones verlor im Mittwochshandel 1,2 %, ebenso sind alle bedeutenden Märkte in Asien im Rückwärtsgang, der Nikkei erleidet gar einen Abschlag von 2,45 %. Nach ersten Prognosen sieht es auch beim Dax nach einem tieferen Start aus. L&S taxiert den deutschen Leitindex um 0,12 % unter Vortagesniveau bei 9.348 Punkten.

Der Euro gibt am Donnerstag gegenüber dem Dollar nach (-0,26 % auf 1,3626 US-Dollar.). Im Tagesverlauf stehen Konjunkturdaten im Fokus, vor allem die erste Schätzung zum US-Wachstum im Schlussquartal.

WTI-Öl verteuert sich aktuell um 0,03 % auf 97,36 US-Dollar. Der Preis wird von steigender Nachfrage nach Destillaten gestützt, die auf den kalten Winter in den USA zurückgeht.

Fed drosselt Geldspritzen weiter

Die US-Notenbank wird wie erwartet ihre Konjunkturstützen zurückfahren. Das Volumen der monatlichen Anleihekäufe werde um weitere 10 auf 65 Mrd. USD gedrosselt, teilte die Fed am Mittwochabend nach ihrer Ratssitzung mit. Die Entscheidung fiel im Rahmen der letzten turnusgemäßen geldpolitischen Sitzung unter Fed-Chef Bernanke. Die Notenbanker begründeten die Entscheidung mit der verbesserten Wirtschaftslage in den USA.

Infineon - Rückgänge nicht so schlimm wie erwartet

Infineon hat im 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahr 2013/14 einen

Umsatzrückgang im Quartalsvergleich um 7 % auf 984 Mio. Euro verzeichnet. Der Nettogewinn sank um knapp 40 % auf 87 Mio. Euro. Analysten hatten aber mit noch deutlicheren Einbußen gerechnet.

Facebook überrascht positiv

Das Online-Netzwerk Facebook hat im abgelaufenen Quartal den Umsatz um zwei Drittel auf 2,6 Mrd. US-Dollar verbessert und den Nettogewinn von 64 auf 523 Mio. gesteigert. Das Geschäft mit Werbung auf Smartphones und Tabletts lief besonders erfolgreich.

Google verkauft Motorola-Sparte

Der Internetkonzern Google verkauft seine Handy-Tochter Motorola für 2,9 Milliarden Dollar an die chinesische Lenovo, behält aber einen Großteil des Patent-Portfolios. 660 Mio. Dollar sollen sofort bezahlt werden, weitere 750 Mio. werden mit Lenovo-Aktien abgegolten. Der Rest soll innerhalb von 3 Jahren bezahlt werden. Google hatte Motorola erst 2012 für 12,5 Mrd. US-Dollar übernommen.

DE: Erneut mehr Erwerbstätige gegenüber Vorjahr

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist im Dezember um 0,6 % bzw. 258.000 Personen gegenüber dem Vorjahr auf rund 42,03 Mio. gestiegen. Gegenüber dem Vormonat sank die Erwerbstätigenzahl um 0,5 % oder 201.000 Personen.

Shell verdient prächtig

Der Ölkonzern Shell hat im vierten Quartal ein Vorsteuerergebnis von 5,96 Mrd. Dollar und einen Nettogewinn von 1,78 Mrd. Dollar erwirtschaftet. Der Konzern will das vierte Quartal eine Dividende in Höhe von 0,45 Dollar je Aktie zahlen und rechnet für das erste Quartal mit einer Ausschüttung von 0,47 Dollar je Aktie.

Toyota fährt Produktion zurück

Der weltgrößte Autohersteller Toyota wird die Produktion in Japan im April um 15 % zurückfahren, um sich auf einen Nachfragerückgang wegen der geplanten Steuererhöhungen einzustellen. Dies teilte der Konzern am Donnerstagmorgen mit.

China - Industrie im Rückwärtsgang

Der viel beachtete HSBC-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden privaten Gewerbes in China ist in der endgültigen Fassung im Dezember auf 49,5 Punkte gefallen, nach 50,5 Zähler im November. Die Prognose lag bei 49,6 Punkten. Damit wird der chinesischen Industrie eine Kontraktion bescheinigt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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