Fundamentale Nachricht
08:50 Uhr, 21.11.2013

Jandaya Wake Up Call: DAX, EZB, US-Notenbank, Commerzbank, BMW, Steuereinnahmen

Banken taxieren den deutschenb Leitindex Dax unmittelbar vor Handelseröffnung mit einem Minus von 0,40 % bei 9.165 Punkten. Marktteilnehmer dürften verschreckt auf die Ankündigung der Fed reagieren, dass das Anleihenkaufprogramm in den kommenden Monaten reduziert werden kann.

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  • DAX
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Dax - Genickschlag aus Washington

Die Magnetnadel für alles, was an den Finanzmärkten passiert, sind und bleiben die Notenbanken. In ihrem jüngsten Sitzungsprotokoll deutete die Federal Reserve eine Drosselung der milliardenschweren Anleihekäufe in den kommenden Monaten an. Die Anleger reagierten verschreckt, es droht das Auslaufen der monatlichen milliardenschweren Konjunkturspritzen. Die Wall Street Indizes gerieten daraufhin unter Druck, und das obwohl es gestern teils gute Konjunkturdaten in den USA zu vermelden gab. So sind etwa die Umsätze des Einzelhandels im Oktober stärker gestiegen als erwartet und die Verbraucherpreise weiter auf dem Rückmarsch. Der Dow Jones schloss am Mittwoch mit einem Abschlag von 0,41 %. Ähnlich Verluste erlitten der marktbreite S&P500 sowie die Tech-Börse Nasdaq.

Auf diese Signale aus den USA dürfte der Dax entsprechend reagieren. Banken taxieren den Leitindex unmittelbar vor Handelseröffnung mit einem Minus von 0,40 % bei 9.165 Punkten. Die Marktteilnehmer dürften heute ihr Augenmerk vor allem auf die Einkaufsmanagerindizes der Eurozone legen. In den USA stehen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf dem Kalender.

Der Euro muss leichte Verluste hinnehmen. Aktuell verbilligt sich die Gemeinschaftswährung um 0,06 % auf 1,3432 US-Dollar. Die EZB denkt angeblich darüber nach, den Einlagenzinssatz für die Geschäftsbanken in den negativen Bereich zu drücken. Demnach könnte der Zinssatz von aktuell 0,0 auf -0,1 % gesenkt werden. Der Einlagenzinssatz ist der Zins, den die Geschäftsbanken für zusätzlich bei der EZB geparktes Geld erhalten. In der Konsequenz müssten die Geschäftshäuser also einen Strafzins zahlen, sofern sie Geld bei der Notenbank einlagern. Die EZB würde mit der Maßnahme darauf drängen, dass Banken mehr Mittel an die Wirtschaft weiterreichen und damit mehr Investitionen befördern.

Fed - Drosselung signalisiert

Die US-Notenbank Fed kann sich eine Drosselung der milliardenschweren Anleihekäufe in den kommenden Monaten vorstellen. In dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) der Sitzung vom 29. bis 30. Oktober heißt es, der geldpolitische Ausschuss erwarte eine Verbesserung am Arbeitsmarkt, was eine Verminderung der Anleihekäufe in den kommenden Monaten rechtfertige. Man wolle aber, bevor man die Käufe reduziere, abwarten, bis es weitere Beweise für eine ausreichende wirtschaftliche Erholung gebe. Die Notenbank kauft derzeit Anleihen im Wert von 85 Milliarden US-Dollar im Monat.

ADAC - Pkw-Maut in jedem Fall europarechtswidrig

Nach Einschätzung des ADAC würde eine Pkw-Maut auch die inländischen Autofahrer mit rund 100 Euro pro Jahr belasten. Eine Verrechnung mit der Kfz-Steuer sei nicht möglich und widerspreche EU-Recht, sagte ADAC-Präsident Meyer der „Bild“-Zeitung. „Und dann will ich die Behörde sehen, die das verrechnen will“.

Fiskus verzeichnet wieder mehr Steuereinnahmen

Bund und Länder haben im Oktober erneut einen deutlichen Zuwachs ihrer Steuereinnahmen verzeichnet. Wie das Bundesfinanzministerium in seinem neuen Monatsbericht mitteilte, beliefen sich die Einnahmen auf 39 Mrd. Euro und waren damit um 3,7 % höher als im Vorjahresmonat. Grund für die Entwicklung war insbesondere der Anstieg bei den Lohnsteuereinnahmen.

Der Freistaat Bayern trägt nach den jüngsten Zahlen des Bundesfinanzministeriums die Hälfte des Länderfinanzausgleichs. Der Freistaat zahlte bis einschließlich September 3,1 Mrd. Euro in das System. Mit Abstand größtes Empfängerland bleibt Berlin mit 2,7 Mrd. Euro.

Freiwillige Selbstanzeigen nehmen zu

Die deutschen Finanzämter verzeichnen zudem einem Bericht zufolge einen deutlichen Anstieg von Fällen reuiger Steuersünder. Bis Ende Oktober seien bereits 20.000 Selbstanzeigen eingegangen, ergab eine Umfrage des „Handelsblatts“ bei den Finanzministerien der Bundesländer

BMW - 10.000 Vorbestellungen für i3

BMW hat nach den Worten von Vertriebschef Robertson bereits rund 10.000 Vorbestellungen für das Elektrofahrzeug i3. In Deutschland wird das Fahrzeug seit einigen Tagen ausgeliefert, in den USA soll der i3 im zweiten Quartal 2014 auf den Markt kommen. BMW hat kein Verkaufs-Ziel für den Wagen genannt. Experten gehen für das nächste Jahr aber von einem Absatz von rund 25.000 Stück aus.

Commerzbank weitet Online-Angebot aus

Laut einem Bericht der FAZ will die Commerzbank ihr Angebot im Online- und Mobile-Banking stark ausweiten und bis 2016 rund 220 Mio. Euro in diesen Bereich investieren.

Credit Suisse strebt in die USA

Die Schweizer Großbank Credit Suisse gründet eine rechtlich eigenständige Tochter in der Schweiz und plant die Gründung einer Tochtergesellschaft in den USA.

China: Einkaufsmanagerindex fällt überraschend

Der HSBC Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes in Chinas ist in der vorläufigen Fassung im November auf 50,4 Punkte gefallen, nach 50,9 Zählern im Oktober. Die Prognose lag bei einem Wert von 50,9.

Chrysler offenbar vor Börsengang

Der Börsengang der Fiat-Tochter Chrysler könnte bevorstehen. Der drittgrößte US-Autobauer wolle sich möglicherweise schon Anfang Dezember dafür entscheiden, sagten Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Analysten bewerten Chrysler mit rund zehn Mrd. US-Dollar.

Indus Holding steigert Umsatz und Gewinn

Indus Holding hat in den ersten neun Monaten 2013 einen Umsatz von 887,1 Mio. Euro (VJ: 830,0 Mio.), einem operativen Gewinn (EBIT) von 85,3 Mio. Euro (VJ: 81,2 Mio.) und einen Periodengewinn von 43,5 Mio. Euro (VJ: €37,9 Mio) erzielt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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