IWF warnt vor nachhaltiger Schädigung des Welthandels
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Nusa Dua (Godmode-Trader.de) - Aus Sorge vor einer neuen Finanzkrise und wachsendem Wohlstandsgefälle hat der Internationale Währungsfonds (IWF) vor einer Lockerung der Regeln für die Finanzmärkte gewarnt. Unter der geltenden Regulierung seien die Märkte und Finanzinstitute zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise stärker als zuvor, sagte Tobias Adrian, Direktor für Geld- und Kapitalmärkte beim IWF, am Mittwoch bei der Vorstellung des Berichtes zur Finanzmarktstabilität in Nusa Dua, Indonesien. In Ländern wie den USA sind die Regeln für die Finanzmarktakteuren zuletzt gelockert worden.
Als große Gefahr sehen die IWF-Ökonomen zudem die mögliche Eskalation der Handelskonflikte und wachsende geopolitische Risiken, die auch zu abrupten Einbrüchen an den Finanzmärkten führen könnten. „Kurzfristige Risiken haben sich vergrößert und mittelfristige Risiken bleiben erhöht", so Adrian. Die weltweiten Handelsstreitigkeiten und dadurch sinkendes Vertrauen von Investoren etwa in China könnten zum Problem werden.
Ein tiefer Handelskrieg zwischen den USA und China könnte das internationale Handelsvolumen nach Schätzung der WTO um 17,5 Prozent einbrechen lassen. Die weltweite Wirtschaftsleistung könnte nach diesem Szenario im Durchschnitt um 1,9 Prozent belastet werden, sagte der Präsident der Welthandelsorganisation, Roberto Azevêdo, am Mittwoch am Rande der Jahrestagung. Nach Berechnungen von Welthandelsorganisation (WTO) und IWF würden China und die USA selbst zu den Verlierern zählen, sollte es zu einem tiefen Handelskrieg kommen. Bei Anwendung der bisher eingeführten und angekündigten Maßnahmen würden die USA 0,9 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung und China 0,6 Prozent einbüßen, so der IWF
Bereits zuvor hatte etwa IWF-Chefökonom Maury Obstfeld darauf aufmerksam gemacht, dass die derzeit zu beobachtenden weltwirtschaftlichen Tendenzen zu weiteren Ungleichgewichten zwischen Arm und Reich führen. Der von den USA verursachte Handelsstreit führe zu einem Rückgang des Welthandels und damit zur Gefahr, dass wichtige Nachhaltigkeitsziele verfehlt werden.
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