Kommentar
14:20 Uhr, 31.01.2022

Inflationsdruck schwächt sich etwas ab

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Januar nicht mehr ganz so schnell gestiegen wie in den Vormonaten, was auch am Wegfall von Basiseffekten lag. Allerdings schwächte sich der Inflationsdruck weniger stark ab als erwartet.

Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im Januar etwas abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag auf vorläufiger Basis mitteilte. Experten der Banken hatten für Januar allerdings mit einem stärkeren Rückgang der Teuerungsrate auf 4,3 Prozent gerechnet.

Im Dezember hatten die Verbraucherpreise noch um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zugelegt. Damit hatte die Inflationsrate den höchsten Stand seit Juni 1992 erreicht. Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index betrug die Inflationsrate im Januar wie erwartet 5,1 Prozent, nach 5,7 Prozent im Dezember.

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Im Januar fielen zwei Basiseffekte weg, die im Jahr 2021 die Inflationsrate noch zusätzlich erhöht hatten. Trotz des Wegfalls der Basiseffekte blieb die Inflationsrate im Januar allerdings hoch, was darauf hindeuten könnte, dass sich der Inflationsdruck inzwischen verfestigt hat.

Im Vergleich zum Vormonat Dezember nahmen die Verbraucherpreise im Januar nach dem nationalen Verbraucherpreisindex um 0,4 Prozent zu. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang um 0,3 Prozent, nach einem Anstieg um revidiert 0,4 Prozent im Vormonat. Nach HVPI legten die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat sogar um 0,9 Prozent zu. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang um 0,4 Prozent, nach einem Anstieg um ebenfalls 0,9 Prozent im Vormonat.

"Obwohl die Basiseffekte aus dem Jahr 2021 durch die temporäre Mehrwertsteuersenkung und den Preisverfall der Mineralölprodukte im Jahr 2020 entfallen, bleibt die Inflationsrate hoch", erläuterte das Statistische Bundesamt. "Einen Einfluss haben hier weiterhin krisenbedingte Effekte, wie Lieferengpässe und deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen und bei den Energiepreisen."

Die Warenpreise legten im Januar um 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu, die Preise für Dienstleistungen um 3,0 Prozent. Die Energiepreise verteuerten sich auf Jahressicht erneut stark überdurchschnittlich mit einem Plus von 20,5 Prozent. Nahrungsmittelpreise waren um 5,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat.

Die Inflationsrate liegt bereits längere Zeit deutlich über dem EZB-Ziel von zwei Prozent. Dennoch hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde Zinserhöhungen im Jahr 2022 lange Zeit eine Absage erteilt. Am Donnerstag findet der nächste EZB-Zinsentscheid mit Presskonferenz statt.


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