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06:46 Uhr, 31.07.2025

HIER eine kurze Zusammenfassung der gestrigen FED Zinsentscheidung

Acht Mal im Jahr entscheidet die US FED über ihre Zinsen. Gestern erneut und es gab wie erwartet keine Zinsveränderung. Was waren aber die Hauptpunkte, welche von J. Powell kommuniziert wurden?

1. Wirtschaftliche Lage

Trend: Stabil, aber mit ersten Abkühlungstendenzen

  • Powell betonte, dass die Wirtschaft insgesamt solide aufgestellt sei.
  • Gleichzeitig sieht er eine Abschwächung des Konsums, was die Fed als gesunde Normalisierung wertet.
  • Wohnungsbau und private Nachfrage bleiben schwach, ohne dass die Fed das aktuell als kritisch einstuft.
  • Das BIP ist schwer lesbar, wegen starker Schwankungen bei Exporten und Lagerbeständen – wichtiger seien andere Kerndaten.

Botschaft: Die Fed sieht die Verlangsamung, aber kein akutes Problem. Wachsamkeit ist angesagt – kein Grund zur Panik.


📈 2. Inflation

Trend: Über dem Ziel, aber unter Kontrolle – mit Risiken in beide Richtungen

  • Powell stellte klar: Die Inflation liegt weiter über dem 2%-Ziel, erwartet wird ein PCE von ca. 2,5 % (Kern-PCE 2,7 %).
  • Zölle zeigen erste Auswirkungen auf Verbraucherpreise, könnten aber ein einmaliger Preissprung sein.
  • Güterinflation entfernt sich leicht vom Ziel, aber noch in kontrollierbarem Rahmen.
  • Langfristige Inflationserwartungen bleiben stabil – wichtig für die Glaubwürdigkeit.

Botschaft: Inflation ist (noch) kein Alarmthema – aber auch kein Grund, voreilig zu senken. Die Fed will mehr Daten abwarten.


👷‍♂️ 3. Arbeitsmarkt

Trend: Stark, aber mit ersten Rissen

  • Powell sieht den Arbeitsmarkt nahe an der Vollbeschäftigung, allerdings mit nachlassender Dynamik in der Privatwirtschaft.
  • Letzter Jobzuwachs war staatlich getrieben, was die Fed nun stärker gewichtet.
  • Hinweis auf "Risse in der Rüstung" – erste Schwächeanzeichen.
  • Die Arbeitslosenquote wird zum entscheidenden Beobachtungspunkt.

Botschaft: Der Arbeitsmarkt ist insgesamt noch stabil, aber die Fed wird vorsichtiger – erste Warnzeichen tauchen auf.


🏛️ 4. Zinspolitik & Ausblick

Trend: Datengetrieben, flexibel, keine Festlegung

  • Keine Entscheidung für September – es kommen noch 2 Inflations- und Arbeitsmarktberichte.
  • Zwei Ratsmitglieder (Bowman & Waller) wollten bereits eine Zinssenkung – historisch ungewöhnlich.
  • Powell nennt den aktuellen Zinskurs moderat restriktiv, aber noch passend.
  • Die Diskussion im Gremium war intensiv, aber konstruktiv.

Botschaft: Powell hält sich alle Optionen offen. Es wird genau auf Daten geschaut – weder hawkish noch dovish.


🌐 5. Zölle & externe Risiken

Trend: Vorsichtige Anerkennung der Auswirkungen

  • Zölle wirken sich spürbar auf Preise aus, besonders bei Importgütern.
  • Die Auswirkungen sind noch schwer zu quantifizieren.
  • Powell erwartet, dass Konsumenten und Einzelhandel die Kosten gemeinsam tragen werden.
  • Handelsrisiken bleiben bestehen, aber ohne akute Gegenreaktion der Fed.

Botschaft: Externe Faktoren wie Zölle machen die Lage unsicherer, sind aber momentan nicht ausschlaggebend für Entscheidungen.


🗣️ 6. Kommunikation & Governance

Trend: Transparenz und Offenheit gegenüber abweichenden Meinungen

  • Powell betonte die Bedeutung von klarer Kommunikation und unabhängigen Meinungen.
  • Die beiden abweichenden Stimmen werden ihre Beweggründe öffentlich machen.
  • Er hob hervor, dass eine unabhängige Notenbank dem öffentlichen Interesse dient.
  • Kommentare zum Dollar vermeidet die Fed – das sei Aufgabe des Finanzministeriums.

Botschaft: Die Fed zeigt sich geschlossen, aber offen für interne Debatten. Transparenz bleibt oberstes Gebot.


📉 Reaktion der Märkte

  • Wahrscheinlichkeit für Zinssenkung im September fiel von 68 % → 49 %
  • Oktober-Erwartung sank von 83 % → 69 %
  • US-Aktienmärkte gaben nach: Der NASDAQ drehte ins Minus, der Dow verlor rund -0,76 %.

📊 Fazit:

Powell hat einen diplomatischen Mittelweg gewählt. Er räumt leichte Schwächen bei Jobs und Konsum ein, betont aber gleichzeitig die robuste Gesamtverfassung der US-Wirtschaft. Er will die kommenden Daten abwarten, bevor eine Zinssenkung diskutiert wird. Der Ton war weder zu weich noch zu hart, sondern strategisch zurückhaltend.

Die erste historische Spaltung im FOMC seit Jahrzehnten zeigt: die Diskussion wird offener – aber das Vertrauen in die Daten bleibt der Kern.


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