Inflationsdaten, Bankenkrise, Schuldenlimit: Es bleibt spannend!
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In der vergangenen Woche haben die US-Regionalbanken den Notenbanken die Show gestohlen. Die Börsen reagierten weitaus stärker auf Neuigkeiten von den US-Banken in der zweiten Reihe als auch die Zinsentscheide der wichtigsten Zentralbanken der Welt.
Die Situation spitzte sich in der vergangenen Woche vor allem bei den Regionalbanken PacWest, Western Alliance und First Horizon zu. Allerdings konnten sich die Aktien am Freitag etwas stabilisieren, was dann auch dem Gesamtmarkt Auftrieb gab. Mit PacWest ging es am Montag vorbörslich unterdessen um rund 36 % nach oben, nachdem das Geldhaus eine Dividendenkürzung angekündigt hat. Im Fokus bleibt auch das Schuldenlimit. Ohne Anhebung droht den USA bereits Anfang Juni der Staatsbankrott, wie US-Finanzministerin Janet Yellen sagte.
Die Notenbanken haben unterdessen die Leitzinsen angehoben, als sei nichts geschehen. Sowohl die US-Notenbank Fed als auch die EZB erhöhten den Leitzins in der vergangenen Woche um 25 Basispunkte. Während EZB-Präsidentin Christine Lagarde weitere Zinserhöhungen andeutete, wollte Fed-Chef Jerome Powell diese zumindest nicht ausschließen. Gleichwohl ist klar: Die Leitzinsen sind inzwischen in der Nähe ihres Maximalniveaus angekommen und weitere Zinserhöhungen werden im Vergleich zu den bereits verkündeten nicht mehr sonderlich stark ins Gewicht fallen.
Spannend bleibt die Frage von möglichen Zinssenkungen in diesem Jahr. Während Fed-Chef Jerome Powell am Mittwochabend erneut davon sprach, dass auf Basis der aktuellen Erwartungen im laufenden Jahr nicht damit zu rechnen sei, preist der Markt weiter eine Zinssenkung im September ein. Auf dem Höhepunkt des Bankenbebens in der vergangenen Woche erwarteten die Märkte am Donnerstag sogar eine erste Zinssenkung bereits im Juli, trotz gegenteilige Aussagen von Powell am Vorabend. Kann der Markt eigentlich noch deutlicher sagen, dass er den Notenbanen nicht glaubt?
Nach unerwartet starken US-Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag rücken in dieser Woche vor allem die US-Inflationsdaten am Mittwoch in den Fokus. Die Inflationsrate ist in den vergangenen Monaten zwar deutlich gesunken, gleichzeitig hat sich die Kerninflation ohne die stark schwankenden Energie- und Nahrungsmittelpreise aber als unangenehm stabil erwiesen. Für April wird nun eine unveränderte Gesamtrate von 5,0 % und eine leichte Abschwächung der Kerninflationsrate von 5,6 % auf 5,5 % erwartet.
Unterdessen geht die Berichtssaison weiter. In den USA werden mit PayPal, Palantir (beide am Montag), airbnb (Dienstag), Roblox und Walt Disney (Mittwoch) noch einige wichtige Nachzügler Zahlen vorlegen. Diesseits des Atlantiks berichten aber viele Unternehmen aus dem DAX und aus der zweiten Reihe über das zurückliegende Vierteljahr. Im DAX werden Quartalszahlen von Fresenius (Dienstag), E.On und Heidelberg Materials (Mittwoch), Bayer und Telekom (Donnerstag) sowie der Allianz (Freitag) erwartet. Bisher lief die Berichtssaison auch bei den meisten deutschen Unternehmen besser als erwartet. Sinkende Kosten angesichts von Rückgängen bei Energie- und Rohstoffpreisen und gestiegene Verkaufspreise bescherten manchem Unternehmen zusätzliche Gewinne.
Am Mittwoch und Donnerstag werden zudem Indexänderungen wirksam. Das Biotechunternehmen Evotec muss den MDAX wegen eines verspäteten Finanzberichts vorübergehend verlassen, während der Funkmastbetreiber Vantage Towers wegen seines Rückzugs von der Börse dauerhaft aus dem Index fliegt. Aufrücken in den MDAX werden SMA Solar und Hochtief. Neu in den SDAX kommen Süss MicroTec und Vossloh, während Kontron und Atoss Software in den TecDAX aufsteigen.
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