Inflationsdaten aus China: Zentralbank dürfte nicht in Aktionismus verfallen
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Peking (Godmode-Trader.de) - Die Verbraucherpreisinflation in China blieb im vergangenen Monat gegenüber September unverändert bei 2,5 Prozent. Abgesehen von den saisonalen Spitzen um das chinesische Neujahrsfest blieb dies der höchste Wert seit Mai 2014. Ein Preisanstieg im Inland gilt als Beleg für einen robusten Konsum. Peking will grundsätzlich die heimische Nachfrage stärken, um weniger stark von den Exporten abhängig zu sein.
Die Lebensmittelpreis-Inflation milderte sich im September - trotz der durch Überschwemmungen und den Ausbruch der afrikanischen Schweinegrippe verursachten Versorgungsunterbrechungen. Dies wurde durch höhere Kraftstoffpreise ausgeglichen. Der zugrunde liegende Preisdruck blieb begrenzt. Die Kerninflation (die Nahrungsmittel- und Energiepreise ausklammert) stieg nur auf 1,8 Prozent im Jahresvergleich, nach einem Zweijahrestief von 1,7 Prozent im September.
Die Erzeugerpreise sanken im Oktober auf 3,3 Prozent, nach 3,6 Prozent im September. Die Entspannung könnte sich in den kommenden Monaten fortsetzen. Denn die globalen Ölpreise fallen und chinesische Behörden haben die inländischen Kraftstoffpreise schon einmal im November gesenkt. Die Inflation der Preise für Vorleistungsgüter, die den größten Teil der chinesischen Fabrikproduktion ausmachen, ließ ebenfalls nach, während sich die Wirtschaftstätigkeit abschwächt.
Ein Faktor, der entgegenwirken könnte, ist ein weiterer Anstieg der Importpreise. Während die bisher eingeführten chinesischen Zölle kaum Auswirkungen auf die Einfuhrpreise hatten, hat der starke Rückgang des Renminbi seit Juni zu einem Anstieg der Einfuhrpreis-Inflation von 2,0 Prozent im Mai auf 5,8 Prozent im August geführt (die neuesten verfügbaren Daten). Steigende Importpreise könnten einen gewissen Aufwärtsdruck auf die Erzeugerpreise ausüben. Die Auswirkungen auf die Verbraucherpreisinflation wären indes vernachlässigbar.
Das hohe Niveau der Inflation ist fast ausschließlich auf einen vorübergehenden Druck bei Lebensmittel- und Energiepreisen zurückzuführen ist. Daher dürfte in der People's Bank keine Hektik ausbrechen. Experten zufolge hat das Inflationsziel derzeit ohnehin keine hohe Priorität.
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