Fundamentale Nachricht
13:27 Uhr, 15.04.2021

Inflationsangst und Goldkauf: Deutsche Anleger in Habachtstellung

Eine Analyse von BullionVault zeigt: Im Vergleich zu anderen Ländern zeigen nur deutsche Anleger einen starken und konsistenten Zusammenhang zwischen ihren Sorgen über die Lebenshaltungskosten und ihrem Interesse am Kauf des gelben Metalls.

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  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.746,74000 $/oz. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Gold hat am Mittwoch die Gewinne des Vortages zunächst verteidigt, ist am Nachmittag aber unter Druck geraten. Heute legt das Edelmetall wieder deutlicher zu und handelt nach dem Mittag bei über 1.745 Dollar je Feinunze. Zu weiteren spürbaren und nachhaltigen Preisanstiegen von Gold fehlt nach Erachten von Analysten der Commerzbank aber die Unterstützung der Finanzanleger.

Die heute veröffentlichten finalen Inflationsdaten aus Deutschland für März bestätigten einen merklich erhöhten Preisdruck. Der für die EZB-Geldpolitik maßgebliche harmonisierte Verbraucherpreisindex HVPI lag im März 2,0 Prozent über dem Stand des Vorjahresmonats. Volkswirte rechnen trotz nachlassender Basiseffekte (Vergleich mit den niedrigen Werten des Vorjahres) damit, dass die Inflation im Laufe des Jahres weiter anziehen könnte. Ob sich daraus ein dauerhafter Trend entwickelt, ist noch umstritten. Doch viele Anleger sorgen sich schon jetzt.

Die Inflationsangst verleitet Menschen zum Goldkauf, so die Annahme von Analysten. Eine Analyse von Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault, zeigt: Im Vergleich zu anderen Ländern zeigen aber nur deutsche Anleger einen starken und konsistenten Zusammenhang zwischen ihren Sorgen über die Lebenshaltungskosten und ihrem Interesse am Kauf des gelben Metalls. Der Zusammenhang der deutschsprachigen Suchanfragen zu „Inflation“ und „Gold kaufen“ ist stark und positiv. Die Ko-Bewegung der Suchvolumina zu den beiden Begriffen ist seit 2006 in 62,7 Prozent der Fälle im Vergleich zum Vorjahr zusammen gestiegen oder gefallen.

Für US-Websuchen in englischer Sprache hingegen zeigen die Daten eine Nullkorrelation zwischen „Inflation“ und „Gold kaufen“. Sie steigen oder fallen weniger als die Hälfte der Zeit zusammen auf einer 12-Monats-Basis in den letzten 15 Jahren. Das gleiche Muster gilt demnach für Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien.

Adrian Ash: „Die Basiseffekte auf die heutige Jahresinflationsrate bedeuten, dass die deutschen Anleger sich weniger Sorgen um die Lebenshaltungskosten machen sollten. Aber angesichts der Tatsache, dass die Aktienmärkte neue Allzeithochs erreichen, während Bitcoin und Junk-Bonds ebenfalls auf der Flut des billigen Geldes der Zentralbanken schwimmen, könnte es klug sein, sich daran zu erinnern, dass Gold in der Regel auch eine starke Versicherung gegen einen Absturz der Finanzanlagen geboten hat.“

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