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13:44 Uhr, 10.01.2018

Inflation in China hinkt Notenbankziel weit hinterher

Chinas Preisauftrieb schwächelt. Die Regierung schenkt den Verbraucherpreise wenig Beachtung, sorgt sich vielmehr um die Überkapazitäten im Industriesektor, was die Produzentenpreise jahrelang abstürzen ließ. Doch auch der Erzeugerpreisindex schwächte sich im Dezember deutlich ab.

Peking (Godmode-Trader.de) - Trotz robuster Wirtschaftsentwicklung kommt die Inflation in China nicht so richtig in Fahrt. Laut Angaben des nationalen Statistikamts vom Mittwoch legten die Verbraucherpreise im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent zu, was deutlich unterhalb des von Peking angepeilten 3,0 Prozent-Inflationszieles liegt. Im Dezember stiegen die Verbraucherpreise um 1,8 Prozent. Experten hatten zum Jahresende mit einer Inflation von 1,9 Prozent gerechnet.

Die Nahrungsmittelpreise seien 2017 zum ersten Mal seit 2003 um 1,4 Prozent gesunken, so die Statistiker weiter. „Mit Blick auf die Konsumentenpreise kann zurückblickend auf das Jahr 2017 durchaus festgehalten werden, dass ein zu starker Auftrieb nicht zu den großen Herausforderungen der geldpolitischen Entscheidungsträger in Peking gezählt hat“, kommentierte Experte Frederik Kunze von der NordLB. Auch für die kommenden zwölf Monate dürften Themen wie das Zurückdrängen der Überkapazitäten in weiten Teilen des chinesischen Industriesektors sowie der Kampf gegen die ausufernde Verschuldung ganz oben auf der Tagesordnung stehen, so Kunze weiter. Gleichwohl müsse mit einer nachhaltig anziehenden Teuerungsrate bei den Verbraucherpreisen gerechnet werden, was zunächst insbesondere auf die Nahrungsmittelpreise zurückzuführen sein dürfte.

Zudem ist der Erzeugerpreisindex im vergangenen Jahr um 6,3 Prozent gestiegen. Damit sei der seit 2012 fünf Jahre währende Abwärtstendenz gebremst worden, betonte das Statistikamt. Im Dezember legten die Produzentenpreise um 4,9 Prozent zu. Im November hatte der Anstieg noch 5,8 Prozent betragen. Ursache sind vor allem fallende Preise für Rohstoffe. Laut der NordLB machten sich aber auch Basiseffekte negativ bemerkbar, die auch noch in den kommenden Monaten zum Tragen kommen dürften. Die geringere Dynamik sollte dann insbesondere in den Segmenten „Mining“ und „Raw Materials“ merklich sein.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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