Indien sagt Klimaneutralität bis 2070 zu
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Glasgow (Godmode-Trader.de) - Auf der Klimakonferenz COP26 in Glasgow hat US-Präsident Joe Biden verkündet, dass mehr als 90 Länder eine gemeinsame Initiative der USA und der Europäischen Union unterstützen, die globalen Methanemissionen bis 2030 um 30 Prozent unter das Niveau von 2020 zu senken.
Am Montag hatte Biden die Verringerung der Methanemissionen als die „wirksamste Strategie“ bezeichnet, „die wir haben, um die globale Erwärmung kurzfristig zu verlangsamen". Zudem wollen sich hundert Länder, die 85 Prozent der weltweiten Wälder repräsentieren, im Rahmen einer wichtigen neuen Verpflichtung neun Jahre Zeit geben, um die Entwaldung zu stoppen und umzukehren.
Der indische Premierminister Narendra Modi überraschte die Delegierten des Klimagipfels derweil mit einem kühnen Versprechen: Der drittgrößte CO2-Emittent der Welt will bis zum Jahr 2070 ein Netto-Null-Ziel erreichen. Die Ankündigung brachte neuen Schwung in die Gespräche, die durch das enttäuschende Ergebnis des G-20-Gipfels in Rom am vergangenen Wochenende in eine Sackgasse geraten waren.
Obwohl Indiens Ziel ein bis zwei Jahrzehnte hinter Nationen wie den USA, Großbritannien und China zurückliegt, ist es nach Ansicht von Wissenschaftlern unabdingbar, um eine katastrophale globale Erwärmung zu verhindern. „Dies war ein sehr wichtiger Moment für den Gipfel", sagte Nicholas Stern, Vorsitzender des Grantham Research Institute on Climate Change and the Environment an der London School of Economics, der Nachrichtenagentur Bloomberg. Es sei eine Chance für Indien zu zeigen, dass es „sowohl die wirtschaftliche Entwicklung als auch den Klimaschutz vorantreiben“ könne.
Indien stach unter den Top-Emittenten, die auf der Konferenz genau beobachtet wurden, zudem heraus. US-Präsident Joe Biden, der innenpolitisch gelähmt wirkt, brachte nichts wesentlich Neues auf den Tisch. Chinas Xi Jinping war nicht persönlich anwesend und bot keine neuen Ziele zur Emissionssenkung an.
Die Herausforderung für Indien besteht darin, herauszufinden, wie der Übergang zu einer Netto-Null-Energieversorgung finanziert werden kann, wofür Billionen von Dollar an Investitionen erforderlich sind. Modi bekräftigte seine Haltung, dass die reichen Länder die armen Länder unterstützen sollten, indem sie mehr Geld aufbringen, um die Umstellung auf saubere Energiequellen zu beschleunigen. Konkrete Zahlen nannte er aber nicht.
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