Fundamentale Nachricht
14:13 Uhr, 16.09.2020

IEA: "Fragiler" Ausblick für die Rohstoffmärkte

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat am Dienstag ihre Prognose für die Ölnachfrage in 2020 nach unten korrigiert. Das Tempo der wirtschaftlichen Erholung von der Pandemie verlaufe sehr schleppend, hieß es.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 41,37200 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (Godmode-Trader.de) - Die Internationale Energie-Agentur (IEA) folgt der OPEC und schraubt ihre Erwartungen an den Ölbedarf in diesem Jahr den zweiten Monat in Folge herunter. Die IEA senkte am Dienstag ihre Prognose für 2020 um 200.000 Barrel pro Tag (bpd) auf 91,7 Mio. bpd. Damit dürfte die Nachfrage 8,4 Mio. bpd niedriger ausfallen als 2019. „Wir gehen davon aus, dass sich die Erholung der Ölnachfrage in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 deutlich verlangsamen wird“, schrieb die IEA in ihrem aktuellen Monatsbericht. Die wirtschaftliche Aufholjagd werde noch lange Zeit beanspruchen, außerdem bestehe jederzeit die Möglichkeit, dass eine zweite Virus-Welle (wie zurzeit in Europa) die Mobilität erneut behindert. Der Ausblick für die Rohölmärkte sei „noch fragiler" geworden.

Der erneute Anstieg der Corona-Neuinfiziertenzahlen in vielen Ländern und die damit verbundenen Restriktionen, der anhaltende Trend zum Home Office und ein massiv unter Vorjahr laufender Luftfahrtsektor wirkten sich allesamt sehr negativ auf die Nachfrage aus, betonte die IEA.

Zudem bedeuteten die steigende globale Ölproduktion und die schlechteren Nachfrageaussichten auch einen langsameren Abbau der Lagerbestände, die sich in den Wochen und Monaten des Shutdowns gefüllt hatten. Die IEA prognostizierte nun für die zweite Jahreshälfte einen Lagerabruf von etwa 3,4 Mio. bpd - nahezu eine Mio. bpd weniger als noch im vergangenen Monat.

Als die Produktionskürzungen bei den Produzenten der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) und Verbündeten wie Russland (OPEC+) gelockert wurden, stieg das weltweite Erdölangebot im August um 1,1 Mio. bpd.

Die hohe Unsicherheit wegen der Corona-Krise hat die Ölpreise zwischenzeitlich stark belastet. Die Preise für ein Barrel Rohöl der Nordsee-Sorte Brent und der US-Sorte WTI sanken jeweils temporär wieder unter die Marke von 40 US-Dollar. Mittlerweile hat sich Brent wieder über die runde Schwelle zurückgearbeitet.

Brent Crude Öl
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    JFD Brokers

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten