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14:43 Uhr, 14.12.2021

IEA: Angebotsüberschuss am Ölmarkt schon im Dezember

Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet nicht mehr mit Knappheit am Ölmarkt: Schon jetzt ist ein Überschuss an Erdöl festzustellen, der sich im kommenden Jahr ausweiten soll.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 73,46800 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (Godmode-Trader.de) - Die Internationale Energieagentur (IEA) hat am Dienstag ihre Prognosen für den Jahresausklang und für 2022 um 100.000 Barrel pro Tag nach unten korrigiert. Die IEA erklärte in Paris, dass die weltweite Ölnachfrage um 5,4 Mio. Barrel pro Tag im Jahr 2021 und 3,3 Mio. Barrel pro Tag (bpd) im Jahr 2022 steigen dürfte, um letztlich das Niveau vor der Pandemie von 99,5 Mio. bpd weltweit wieder zu erreichen.

Es sei jedoch zu erwarten, dass die Nachfrageerholung erneut von der Corona-Pandemie ausgebremst werde. Die Experten wiesen darauf hin, dass das Auftreten der neuen Omicron-Variante bereits zu neuen Einschränkungen im internationalen Reiseverkehr geführt hat. Die Nachfrage sollte sich deswegen verlangsamen, dürfte die bereits begonnene Erholung jedoch nicht völlig zum Erliegen bringen.

Die Förderung wird der IEA zufolge bereits ab Dezember die Nachfrage übersteigen, angetrieben von einer erhöhten Produktion in den USA und den OPEC+-Ländern. Dieser Aufwärtstrend werde sich bis ins Jahr 2022 fortsetzen, so die IEA, wobei die USA, Kanada und Brasilien ihre jeweils höchsten jährlichen Fördermengen erreichen werden. „Saudi-Arabien und Russland könnten ebenfalls Rekordmengen erreichen, wenn die verbleibenden OPEC+-Kürzungen vollständig rückgängig gemacht werden", so die IEA. „In diesem Fall würde das weltweite Angebot im nächsten Jahr um 6,4 Mio. bpd ansteigen, nach einem Anstieg von 1,5 Mio. bpd im Jahr 2021."

Die Prognosen der IEA stehen im Widerspruch zu den Erwartungen der OPEC+. Das Konsortium zeigte sich hinsichtlich der Nachfrageerholung im kommenden Jahr zuletzt optimistischer als die IEA.

Was die Ölpreise angeht, so hat die IEA ihre Prognose ebenfalls nach unten korrigiert. „Unsere Ölpreisannahme (basierend auf der Terminkurve) ist für 2022 um etwa 15 Prozent niedriger als im Bericht des letzten Monats“. Die Preise für Brent liegen im Durchschnitt bei 70,80 Dollar/Barrel im Jahr 2021 und 67,60 Dollar/Barrel im Jahr 2022.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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