Hyperinflation in Venezuela
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Caracas (Godmode-Trader.de) - In der Türkei lag die Inflationsrate im Juni bei 15 Prozent, nach rund 12 Prozent im Vormonat Mai. Ein für das Land beträchtlicher Anstieg von drei Prozent binnen Monatsfrist. Die hohe Teuerung zwingt die Notenbank zu Zinsanhebungen, was aber den Präsidenten Erdogan auf die Palme bringt. Darüber hinaus sackt der Außenwert der Landeswährung Lira weiter ab.
Gäbe es diesen Preisdruck im türkischen Ausmaß auch in Venezuela - kein Hahn würde laut krähen. Denn nach Berechnungen des Parlaments steigen dort die Preise jeden Tag um 2,8 Prozent. Im ersten Halbjahr 2018 habe die Inflationsrate 4.684,3 Prozent betragen, sagte der Abgeordnete Alfonso Marquina vom Finanzausschuss der Nationalversammlung am Sonntag. „Wir haben jeden Tag eine Preissteigerung, die größer ist als jene von Chile im ganzen Jahr“, sagte er. Oder von der Türkei in einem Monat.
Venezuela leidet unter einer massiven Wirtschafts- und Versorgungskrise. Das Land mit den größten Ölreserven der Welt klagt über Devisenmangel. Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs können dadurch nicht importiert werden. Bis zum Jahresende, so schätzt der Internationale Währungsfonds, wird die Inflationsrate die Marke von 13.000 Prozent im Jahresvergleich überschreiten. Und die Rezession soll sich zugleich verschärfen. Die Wirtschaft dürfte laut der Prognose um 15 Prozent schrumpfen. Nach IWF-Schätzungen brach die Wirtschaft Venezuelas im vergangenen Jahr um zwölf Prozent ein.
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