Hoher Ölpreis nötigt die EZB zum Handeln
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London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Brent-Preis nähert sich der Marke von 90 Dollar/ Barrel an. Nachlassende Konjunktursorgen über die sich weiter ausbreitende Omikron-Mutante des Coronavirus sowie die weiter fortgesetzte restriktive Förderpolitik der OPEC+-Allianz sorgten zuletzt für gute Stimmung am Ölmarkt. Die Attacke auf Tankerschiffe in den Vereinigten Arabischen Emeriaten taten dem nur kurzzeitig einen Abbruch.
Am Mittag notierte die Rohölsorte Brent nicht weit entfernt von ihren unlängst markierten siebenjährigen Höchststand. Ein Barrel kostete zuletzt 88,08 US-Dollar. Das waren 36 Cent weniger als am Vortag.
Laut Analysten bleibt die Allianz OPEC+ teils deutlich hinter ihren Produktionszielen zurück. „Das Produktionsniveau der OPEC+ liegt inzwischen 790.000 Barrel pro Tag unter dem vereinbarten Niveau", erklärten Analysten der Commerzbank. „Man könnte also sagen, die OPEC+ liegt mittlerweile zwei Monate hinter ihrem Zeitplan.“ Seit Sommer wollen die Förderländer ihre Tagesproduktion eigentlich um 400 000 Barrel ausweiten.
In ihrem jüngsten Ölmarktbericht hatte die Internationale Energieagentur IEA ihre Nachfrageprognosen nach oben revidiert und den Bedarf für 2021 und 2022 um 200.000 Barrel pro Tag erhöht. Die Vorräte der OECD-Industrie gehen weiter zurück und fielen im November um 6,1 Mio. Barrel, womit sie den niedrigsten Stand seit sieben Jahren erreichten. Vorläufige Daten für Dezember zeigen einen weiteren Rückgang der Bestände um 45 Mio. Barrel.
Kein Bereich hat die Inflation zuletzt so stark beeinflusst wie die Energie. Im Dezember stiegen die Energiepreise im Euroraum im Jahresvergleich um 26 Prozent. Dadurch ist die Inflationsrate auf fünf Prozent gestiegen. Dadurch ist die Europäische Notenbank genötigt, ihre Inflationsprognosen im März nun weiter anzuheben. Bisher gingen die Notenbanker davon aus, dass der Ölpreis wieder sinkt. Angesichts der anhaltenden Ölpreisrally erscheint das immer fraglicher. „Die Prognosen sind das Fundament für die Begründung der EZB, dass die Zeit für eine deutlichere geldpolitische Wende mit baldigen Zinserhöhungen noch nicht gekommen ist. Doch genau dieses Fundament wackelt zusehends“, hieß es in einem Kommentar des „Handelsblatts“.
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