Hoher Druck auf die Ölpreise
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London/ Singapur (Godmode-Trader.de) - Der Brent-Rohölpreis ist am Mittwoch weiter auf dem Rückzug. Im Tief rutschte die Notiz für ein Barrel bis auf 60,30 Dollar ab, zuletzt kostete das Fass Brent 60,71 Dollar. Das ist ein Minus von rund zweieinhalb Prozent. Das Barrel US-Leichtöl WTI notiert zwei Prozent niedriger (s. auch BRENT ÖL-Tagesausblick - Abwärtstrend setzt sich durch).
Grund ist Händlern zufolge die Mitteilung des Interessenverbandes American Petroleum Institute von Dienstagabend. Dieser hat über einen Zuwachs der Lagerbestände an Rohöl in den USA um 4,85 Mio. Barrel für die vergangene Woche berichtet. Das deutet entweder auf ein zu hohes Angebot oder eine zu schwache Nachfrage hin. Beides belastet in der Regel die Ölpreise. Heute Nachmittag will die US-Regierung die offiziellen Daten zu den amerikanischen Lagerbeständen veröffentlichen. Bei den offiziellen Daten wird allerdings ein Rückgang der Ölreserven um 1,0 Mio. Barrel erwartet.
Um ein Überangebot zu vermeiden und den Markt zu stützen, reduziert die OPEC zusammen mit Verbündeten inkl. Russland seit Anfang des Jahres die Produktion. Derweil gibt es immer mehr Hinweise, dass die OPEC ihre Förderdrosselungen beibehalten wird. Davon geht nun auch der Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate, al-Mazroui, aus. Zuvor hatten sich bereits der Energieminister Saudi-Arabiens entsprechend geäußert. „Die Verlängerung des Kürzungsabkommens um weitere sechs Monate dürfte ein Überangebot am Ölmarkt verhindern und eine Preiserholung im zweiten Halbjahr unterstützen“, erwartet Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch.
Mit Blick auf die Besorgnis am Markt über ein drohendes Überangebot sagte der Chef des russischen Ölriesen Rosneft Igor Sechin am Dienstag, dass Russland nach Belieben pumpen sollte und er von der Regierung Entschädigung verlangen würde, wenn die Kürzungen verlängert würden. Russlands durchschnittliche Ölproduktion betrug laut Reuters Anfang Juni 10,87 Mio. Barrel am Tag, nach durchschnittlich 11,11 Mio. bpd im Mai. Der Rückgang steht auch im Zusammenhang mit der verschmutzten Druschba-Pipeline nach Europa ab Mitte April.
Der weitere Druck auf die Ölpreise und die Bemühungen der OPEC, den Markt zu straffen, haben zu einem Anstieg der US-Produktion auf Rekordhöhen geführt, was dazu führte, dass mehr amerikanisches Rohöl exportiert wurde.
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