Fundamentale Nachricht
14:11 Uhr, 16.11.2021

Hohe Argrarrohstoffpreise in Zeiten des Klimawandels

Die Welt steht vor einer neuen Ära rapide steigender Lebensmittelpreise, die im Falle einer Klimakrise im schlimmsten Fall fast 2 Mrd. Menschen mehr in den Hunger treiben könnten, aber die Landwirtscchaft ist nicht untätig und versucht, sich anzupassen.

New York (Godmode-Trader.de) - Nach Schätzungen der Vereinten Nationen könnten die weltweiten Ernteerträge in Folge des Klimawandels um etwa 30 Prozent zurückgehen. Demgegenüber dürfte die Nachfrage nach Lebensmitteln in den kommenden Jahrzehnten um 50 Prozent steigen.

Tatsächlich erleben wir einige dieser Entwicklungen schon jetzt. Die Preise für Agrarrohstoffe sind in diesem Jahr in die Höhe geschnellt, und Grundnahrungsmittel wie Mais, Sojabohnen und Weizen haben auch wegen widriger Wetterlagen, die die Ernten vor allem in Süd- und Nordamerika vernichteten, mehrjährige Höchststände erreicht.

Dieses Szenario verheißt nichts Gutes für die Volkswirtschaften, insbesondere für Importländer. Die Lebensmittelkosten wandeln auf Rekordniveau und erhöhen den Inflationsdruck auf Verbraucher und Regierungen gerade zu einer Zeit, in der die Welt sich aus dem Würgegriff der Corona-Pandemie zu befreien sucht und sich einen wirtschaftlichen Rebound erhofft.

Da zahlreiche Wissenschaftler vorhersagen, dass sich extreme Wetterereignisse in den kommenden Jahrzehnten noch verschlimmern dürften, nehmen Landwirte rund um den Globus die Sache nun selbst in die Hand: sie tauschen Kulturen aus, wechseln das Saatgut und erhöhen die Bewässerung, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Einige setzen ihren Kühen sogar Gesichtsmasken auf, um bei gleichbleibender Produktion die Methan-Emissionen zu reduzieren. Auch die Unternehmen werden aktiv. Der Schweizer Agrarchemiegigant Syngenta entwickelt neue Gemüsesorten wie Kohlköpfe, die widerstandsfähiger gegen extreme Wetterbedingungen sind.

Aber es muss noch mehr getan werden. Eine der größten Herausforderungen für die Landwirte besteht darin, dass es keine groß angelegte Koordinierung und keinen Zugang zu Finanzmitteln gibt, die für die notwendigen massiven Umstellungen erforderlich wären.

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