Hohe Anlagechancen bei skandinavischen Anleihen
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Köln (BoerseGo.de) - Torgeir Stensaker und Anette Eineljung, Anleihenexperten von der Investmentgesellschaft Nordea, schätzen das emittierte Staatsanleihevolumen 2011 von Norwegen und Schweden auf rund 20 Milliarden Norwegische bzw. 41 Milliarden Schwedische Kronen. Die Staatsanleihen sind besonders bei ausländischen Investoren beliebt – Grund dafür sind die gesunden Staatsaushalte der skandinavischen Länder und die damit verbundenen extrem niedrigen Ausfallrisiken. Dennoch werden festverzinsliche Papiere aus Norwegen und Schweden 2012 kein Selbstgänger sein, so die Meinung der Nordea-Experten.
Nach Meinung der Nordea-Experten werden Norwegens und Schwedens Anleihemärkte Investoren auch 2012 hohe Liquidität bieten. Denn wenngleich die nordischen Länder ihre Staatsverschuldung kontinuierlich abbauen, werden sie die Anlegernachfrage weiterhin adäquat bedienen können. "Wir sehen reichlich Anlagechancen, da inzwischen viele bonitätsstarke internationale Emittenten sowie Adressen aus dem High-Yield-Segment den NOK-Markt für sich entdeckt haben", so Stensaker mit Blick auf Norwegen.
Allerdings sind Staatsanleihen auch in Skandinavien kein Selbstläufer für Investoren. "Norwegische Obligationen sind inzwischen sehr teuer", warnt Stensaker und verweist auf den spürbaren Trend hin zu grundpfandrechtlich gedeckten Anleihen. Unternehmensanleihen könnten aus Sicht von Stensaker auch bald interessant sein – und hier besonders Corporate Bonds von Banken: "Sie stehen an der Schwelle zur Attraktivität." Nach Meinung von Eineljung verfügen schwedische Unternehmensanleihen über diese Attraktivität bereits: "Schuldverschreibungen schwedischer Konzerne bieten überdurchschnittliche Renditeaufschläge", Mittlerweile ist das Pfandbrief-Segment in dem Land gegenüber Norwegen schon stark entwickelt. "Wir erwarten dieses Jahr ein Emissionsvolumen an Covered Bonds von 320 Milliarden Schwedische Kronen", schätzt die Expertin.
Für Norwegen und Schweden als exportstarke Länder wird 2012 viel vom Verlauf der Weltwirtschaft abhängen. "Wir gehen in unserem Basis-Szenario davon aus, dass die Weltwirtschaft allgemein und die Eurozone im besonderen nicht in eine Rezession zurückfallen werden", meint Stensaker. "Für Schweden haben die Märkte vorsichtshalber allerdings schon einen leichten konjunkturellen Abschwung eingepreist", beobachtet Eineljung. Rasche Zinsentscheidungen der Notenbank erwartet sie nicht vor April 2012. Natürlicherweise würden Zinssenkungen die Kurse von Staatsanleihen haussieren lassen. Für Norwegen rechnet Stensaker dagegen eher mit einer Zinserhöhung: "Wenn die Staaten der Eurozone die Krise meistern, wird die norwegische Wirtschaft weiter wachsen. Das gäbe Raum für entsprechende Zinsschritte, die Anleiherenditen steigen lassen." Norwegische Staatsanleihen würden sich dann wieder verbilligen.
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