Höhere Rohölpreise nur eine Frage der Zeit?
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London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise verzeichneten im Juli den stärksten prozentualen Monatsrückgang seit zwei Jahren. Kostete Brent Anfang des vergangenen Monats noch fast 80 US-Dollar je Barrel, so waren es zur Monatsmitte ca. acht Dollar weniger. Auf dem Niveau bei 72 Dollar/Barrel wird die Notierung auch aktuell noch gehandelt.
Ausgelöst wurde der jüngste Preisrückgang zunächst durch die in Folge eines deutlich erhöhten Angebots entspanntere Marktlage. Nach dem jüngsten OPEC-Beschluss, der eine graduelle Anhebung der Ölförderung bei einigen Schwergewichten wie Saudi-Arabien beinhaltet hatte, kletterte die OPEC-Ölproduktion um 370.000 Barrel pro Tag und erreichte ein Vier-Monats-Hoch von 31,9 Mio. Barrel pro Tag. Auch Russland steigerte seinen Output erheblich. Dazu regulierten sich ab Mitte Monat einige unplanmäßige Lieferausfälle wie etwa in Libyen. Daneben heizten die Sorgen vor einer Eskalation des Handelskonflikts zwischen den beiden weltweit größten Ölverbrauchsländern USA und China die Preise am Ölmarkt an.
Im Fokus der Marktteilnehmer bleiben aber auch die US-Sanktionen gegen Iran. „Es besteht nach wie vor die Sorge, dass die Iran-Sanktionen letztlich die Preise stark ansteigen lassen", sagt Greg McKenna von AxiTrader. Wie stark der Einfluss der US-Sanktionen auf die iranischen Öllieferungen ausfallen wird und damit letztlich die Ölpreise beeinflussen könnte, lässt sich laut den Analysten der Commerzbank derzeit noch nicht sagen. „Bei den letzten UN-Sanktionen bis Anfang 2016 fielen die iranischen Ölexporte um rund eine Mio. Barrel pro Tag. Da die USA damals keinen vollständigen Einfuhrstopp verlangten und Ausnahmen gewährten, werden die Kürzungen diesmal wohl größer ausfallen“, sagt Analyst Eugen Weinberg. Der Wegfall der iranischen Öllieferungen rechtfertigt aus seiner Sicht einen höheren Ölpreis.
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