Fundamentale Nachricht
13:54 Uhr, 16.02.2016

Große Öl-Förderländer einigen sich auf "Einfrieren" der Produktion

Die Ölpreise haben am Dienstag nicht von einer Vereinbarung Saudi-Arabiens und Russlands profitieren können, die ihre Förderung zumindest nicht weiter ausweiten wollen.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 33,92 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 32,32 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Doha/ Wien/ London (Godmode-Trader.de) - Es hätte die Trendwende an den Rohölmärkten sein können. Zumindest gab die Teilnehmerliste des heute in Doha stattgefundenen Treffens von Vertretern sowohl der OPEC als auch eines bedeutenden Förderlands außerhalb des Kartells vielen Marktteilnehmern Hoffnung auf eine Einigung in Richtung einer Drosselung der Fördermenge. Insbesondere das Aufeinandertreffen vom saudi-arabischen Ölminister Ali al-Naimi und seinem russischen Amtskollegen Alexander Novak war mit Spannung erwartet worden – immerhin stellen die beiden Länder einen signifikanten Anteil der globalen Rohölproduktion (zusammen mehr als 21 Mio. Barrel Rohöl pro Tag) dar.

Doch stattdessen einigten sich die Förderländer, ihre Produktion auf dem hohem Niveau vom 11. Januar einzufrieren. Die Ölpreise profitierten am Dienstag nicht von der Übereinkunft, dass die Länder ihre Förderung zumindest nicht weiter ausweiten wollen. Gegen Mittag kostete ein Barrel Brent 33,82 US-Dollar. Das ist ein Minus von 0,53 Prozent zum Fixing am Montag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI gab um 0,34 Prozent auf 32,20 US-Dollar nach. Am Morgen hatten die Ölpreise zunächst zugelegt, nachdem das Treffen bekannt geworden war.

Katars Energieminister Mohammad bin Saleh al-Sada stellte in Aussicht, dass andere Förderer der Absprache folgen könnten. „Vor allem der Anschein, dass der Widerstand Saudi-Arabiens aufzuweichen scheint, mag den Rohölnotierungen langfristig helfen, ist doch zu einem Großteil der hart geführte Kampf um Marktanteile auch durch die Preispolitik des OPEC-Riesen ausgelöst worden“, blickt die NordLB voraus. Unter den schwachen Preisen haben zuletzt vor allem Länder wie Venezuela gelitten.

Laut einer aktuellen Deloitte-Studie sind wegen des Ölpreisverfalls rund ein Drittel der weltweit 500 untersuchten Ölfirmen von der Insolvenz bedroht. Sie seien zusammen mit etwa 150 Milliarden US-Dollar verschuldet, heißt es in der Analyse.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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