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12:15 Uhr, 13.01.2016

Grassierende Inflation in Russland und Brasilien verlangsamt sich

Die hohe Teuerungsrate in Russland scheint sich abzuschwächen. Dieser Trend war zum Jahresende zu beobachten. Und in Brasilien wächst die Rate wenigstens weniger schnell als von Ökonomen angenommen. Dennoch müssen die nationalen Notenbanken unterschiedliche Ansätze verfolgen, um das Problem in den Griff zu bekommen.

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Moskau/ Rio de Janeiro (Godmode-Trader.de) - In den zuletzt aus teils unterschiedlichen Gründen kriselnden großen Schwellenländern Russland und Brasilien hat sich ein Wachstums-Hindernis zum Jahresende 2015 etwas abgeschwächt: die grassierende Inflation. In Russland ging die Rate deutlich zurück, während sie sich in Brasilien etwas schwächer entwickelte als von Experten erwartet.

In Russland hat sich die Teuerungsrate der allgemeinen Verbraucherpreise im zurückliegenden Dezember auf 12,9 Prozent verlangsamt. Im November lag die Jahresrate noch bei 15 Prozent. Die um Nahrungsmittel und Energie bereinigte Kerninflation verringerte sich ebenfalls in der Jahresrechnung und sank im Vergleich zum Vorjahresmonat von 15,9 Prozent im Vormonat auf 13,7 % im Dezember. Infolge der schwachen Inlandsnachfrage und begünstigt durch den Effekt, dass die Rubel-Schwäche vom Jahresbeginn 2015 aus der Jahresberechnung demnächst herausfallen wird, dürfte sich der Preisdruck in der russischen Volkswirtschaft voraussichtlich weiter abbauen, wie die Experten der HSBC in einem Kommentar bemerken. Mit den Daten ist auch die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Senkung der Leitzinsen durch die russische Notenbank im Januar weiter gestiegen.

In Brasilien ist die Inflation im Dezember weniger stark gestiegen als vom Markt erwartet. Nach Angaben der Nationalen Statistikbehörde kletterte die Teuerungsrate um 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, während Experten auf dieser Basis einen Anstieg auf 10,8 Prozent erwartet hatten. Alles in allem liegen die monatlichen Inflationsraten aber immer noch über dem langfristigen Durchschnittswert. Der Haupttreiber hierfür sind die regulierten Preise. In ihrem jüngsten Inflationsbericht verwies die Zentralbank auf die Verschlechterung des Inflationsausblicks und signalisierte, dass sie intervenieren werde, um das Ziel von 4,5 Prozent im Jahr 2017 zu erreichen. Deshalb hat auch die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Januar zugenommen.

Brasilien steckt in der Rezession, weil der Rohstoffexport weniger einbringt. Bei Russland kommt dazu noch die politische Isolation und die westlichen Sanktionen infolge der Ukraine-Krise.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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