Gold und Silber ziehen wieder an
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Bad Salzuflen (BoerseGo.de) – Gold hat einen starken Jahresstart hingelegt. Mit einem Kurs von 1.283 US-Dollar pro Feinunze legte das gelbe Metall im Januar 8,4 Prozent zu. Drei große (geld)-politische Entscheidungen überschatteten im Januar die Märkte. Den Auftakt bildete der sogenannte „Frankenschock“, als die Schweizerische Nationalbank den Euro-Mindestkurs des Franken aufgehoben hat. Innerhalb von 24 Stunden ist der Goldpreis um 30 US-Dollar gestiegen. „Betrachtet man den Goldpreis auf Euro-Basis, hat das Edelmetall im Januar sogar rund 16 Prozent hinzugewonnen“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH. Investoren werden sich wieder verstärkt Sachwerten wie Aktien, Immobilien und Edelmetallen zuwenden, so der Edelmetallexperte. Allein im Laufe des Januars hätten laut Bloomberg die Gold-ETFs Netto-Zuflüsse von 65 Tonnen verzeichnet.
Nur eine Woche nach der Franken-Entscheidung zog die EZB nach und gab ein umfassendes Anleiheaufkaufprogramm mit einem Volumen von 1,1 Billionen Euro bis Ende 2016 bekannt. „Nach der weiteren Überflutung der Märkte mit billigem Geld durch die EZB, haben sich die fundamentalen Bedingungen für einen weiteren Goldpreisanstieg verfestigt“, sagt Siegel. Auch der deutliche Linksruck in Griechenland nach den Wahlen lässt die Märkte wieder über Spannungen im Eurosystem spekulieren. „Der sogenannte ‚Grexit’ dürfte jedoch von den Märkten schon eingepreist sein und wird wahrscheinlich keinen großen Schock mehr auslösen“, sagt Siegel. Auch der kleine Bruder Silber konnte im Januar von der Goldstärke profitieren und gewann mit einem Schlusskurs von 17,25 US-Dollar pro Feinunze 9,9 Prozent hinzu.
Platin scheint den Boden gefunden zu haben und hat sich mit einem Kurs von 1.240 US-Dollar um 2,7 Prozent gesteigert. „Dennoch wird Gold zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren teurer als Platin gehandelt“, sagt Siegel. Trotz des kleinen Gewinns bleibt das Industriemetall weiterhin in der Seitwärtsbewegung. Palladium hingegen verlor 2,6 Prozent und bleibt in der Konsolidierungsphase. „Bei beiden Metallen wird für dieses Jahr weiterhin ein Angebotsdefizit von 1,13 Millionen Unzen bzw. 1,62 Millionen Unzen erwartet, was die Preise unterstützen dürfte“, sagt Siegel.
Beinahe sämtliche Basismetalle landeten im Januar im Minus. Nur Aluminium (plus 0,2 Prozent) und Nickel (plus 0,5 Prozent) konnten knapp über der schwarzen Null bleiben. Blei (minus 1,4 Prozent) und Zink (minus 4,1 Prozent) verzeichneten Einbußen. Den größten Absturz erlebte Kupfer mit einem Verlust von 12,5 Prozent. „Nimmt man die Prognosekraft von ‚Dr. Copper’ für die Weltwirtschaftsentwicklung ernst, müsste es um die Weltkonjunktur schlecht stehen. Insbesondere die Nachfrage aus China ist zurückgegangen und auch die Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte sind schlechter ausgefallen als erwartet“, sagt Siegel abschließend.
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