Fundamentale Nachricht
12:39 Uhr, 03.02.2015

Gold und Silber ziehen wieder an

Gold hat im Januar Edelmetallexperte Martin Siegel zufolge von drei großen Ereignisssen profitiert, die die Märkte überschattet haben: dem Frankenschock, dem EZB-Anleihenkaufprogramm und dem Linksruck in Griechenland.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.280,63 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Kursstand: 17,59 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Bad Salzuflen (BoerseGo.de) – Gold hat einen starken Jahresstart hingelegt. Mit einem Kurs von 1.283 US-Dollar pro Feinunze legte das gelbe Metall im Januar 8,4 Prozent zu. Drei große (geld)-politische Entscheidungen überschatteten im Januar die Märkte. Den Auftakt bildete der sogenannte „Frankenschock“, als die Schweizerische Nationalbank den Euro-Mindestkurs des Franken aufgehoben hat. Innerhalb von 24 Stunden ist der Goldpreis um 30 US-Dollar gestiegen. „Betrachtet man den Goldpreis auf Euro-Basis, hat das Edelmetall im Januar sogar rund 16 Prozent hinzugewonnen“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH. Investoren werden sich wieder verstärkt Sachwerten wie Aktien, Immobilien und Edelmetallen zuwenden, so der Edelmetallexperte. Allein im Laufe des Januars hätten laut Bloomberg die Gold-ETFs Netto-Zuflüsse von 65 Tonnen verzeichnet.

Nur eine Woche nach der Franken-Entscheidung zog die EZB nach und gab ein umfassendes Anleiheaufkaufprogramm mit einem Volumen von 1,1 Billionen Euro bis Ende 2016 bekannt. „Nach der weiteren Überflutung der Märkte mit billigem Geld durch die EZB, haben sich die fundamentalen Bedingungen für einen weiteren Goldpreisanstieg verfestigt“, sagt Siegel. Auch der deutliche Linksruck in Griechenland nach den Wahlen lässt die Märkte wieder über Spannungen im Eurosystem spekulieren. „Der sogenannte ‚Grexit’ dürfte jedoch von den Märkten schon eingepreist sein und wird wahrscheinlich keinen großen Schock mehr auslösen“, sagt Siegel. Auch der kleine Bruder Silber konnte im Januar von der Goldstärke profitieren und gewann mit einem Schlusskurs von 17,25 US-Dollar pro Feinunze 9,9 Prozent hinzu.

Platin scheint den Boden gefunden zu haben und hat sich mit einem Kurs von 1.240 US-Dollar um 2,7 Prozent gesteigert. „Dennoch wird Gold zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren teurer als Platin gehandelt“, sagt Siegel. Trotz des kleinen Gewinns bleibt das Industriemetall weiterhin in der Seitwärtsbewegung. Palladium hingegen verlor 2,6 Prozent und bleibt in der Konsolidierungsphase. „Bei beiden Metallen wird für dieses Jahr weiterhin ein Angebotsdefizit von 1,13 Millionen Unzen bzw. 1,62 Millionen Unzen erwartet, was die Preise unterstützen dürfte“, sagt Siegel.

Beinahe sämtliche Basismetalle landeten im Januar im Minus. Nur Aluminium (plus 0,2 Prozent) und Nickel (plus 0,5 Prozent) konnten knapp über der schwarzen Null bleiben. Blei (minus 1,4 Prozent) und Zink (minus 4,1 Prozent) verzeichneten Einbußen. Den größten Absturz erlebte Kupfer mit einem Verlust von 12,5 Prozent. „Nimmt man die Prognosekraft von ‚Dr. Copper’ für die Weltwirtschaftsentwicklung ernst, müsste es um die Weltkonjunktur schlecht stehen. Insbesondere die Nachfrage aus China ist zurückgegangen und auch die Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte sind schlechter ausgefallen als erwartet“, sagt Siegel abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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