Gold ist und bleibt ein 'sicherer Hafen'. Punkt!
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London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - In der Corona-Krise gibt auch Gold bisher kein gutes Bild ab. Das weithin als Krisenwährung bekannte Edelmetall hat analog zu den fallenden Aktienmärkten gehörig an Boden verloren. Ausgehend vom Mehrjahreshoch bei 1.703 US-Dollar/Unze ging die Notiz kurzfristig in einen Abwärtstrend über und kam gestern erst bei 1.445 US-Dollar/Unze wieder zum Stehen. Das ist ein Abschlag von rund 15 Prozent. Zuletzt notierte die Feinunze bei 1.473 Dollar.
Rohstoffexperten der Commerzbank zufolge hat das Image von Gold als sicherer Anlagehafen einen „Kratzer“ bekommen. Das ist noch euphemistisch ausgedrückt. Die massiven Wertverluste in so kurzer Zeit lassen an die Finanzkrise 2008 denken. Auch seinerzeit hat Gold seine Krisenfestigkeit nicht unter Beweis stellen können, sondern fiel in kurzer Zeit schwer im Preis ab - im zweiten Halbjahr 2008 um bis zu 30 Prozent! Damals hatten viele Investoren in einem ersten Schock alle Arten von Vermögenswerten verkauft, einschließlich des Goldes.
Die jüngsten Panikverkäufe geschahen sogar vor dem Hintergrund der drastischen Leitzinssenkung der US-Notenbank am Sonntag, eigentlich für zinslose Edelmetallanlagen ein positiver Faktor. Zu Wochenbeginn war es laut Commerzbank-Angaben wohl so, dass Investoren auch Gold verkauften, um Verluste an anderen Märkten aufzufangen bzw. auszugleichen. Doch, um nochmals die Historie zu bemühen, auch zu Zeiten der Finanzkrise hat die US-Fed die Zinsen stark gesenkt. Nach dem ersten Schock, schickte sich Gold an und raste wohl auch wegen der Niedrigzinsen schnell wieder nach oben. Die Commerzbank erwartet aktuell das gleiche Muster: „Die derzeitigen Zinssenkungen und andere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen sollten Gold attraktiv machen“, meinte Analyst Daniel Briesemann.
Gold-Bullen vom Schlage Goldman Sachs würden mit Blick auf diese Prognose wohl Beifall klatschen. Als der Goldpreis zuletzt bei 1.703 Dollar/Unze wandelte, versprach Rohstoffguru Jeffrey Currie in der Corona-Krise neue Höchstmarken des Goldes, auch in US-Dollar (in vielen anderen Währungen hatte Gold jüngst schon neue Bestmarken erklommen). Dann hätte der Preis bis auf mehr als 1.900 Dollar anspringen müssen. Vom jetzigen Niveau aus ist dies aber fast schon ein Quantensprung.
Nun, Analysten sind auch nur Menschen. Auch die Rohstoffexperten der LBBW haben zuletzt noch ihre Goldpreisprognose angehoben und wurden wie so viele glatt auf dem falschen Fuß erwischt. Analyst Frank Schallenberger erwartet trotz seiner Fehlprognose, dass das glänzende Metall wie seinerzeit in der Finanzkrise bald schon wieder stark anziehen wird. Gold sei und bleibe ein sicherer Hafen, sagt Schallenberger. Dann und wann zeige sich das aber erst mit etwas Verzögerung.
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