Kapitulation der Gold-Bullen?
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London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Vom Rekordbereich bei 2.075 Dollar je Unze mitten in der Corona-Krise im August 2020, ist der Kurs in diesem Frühjahr bis unter 1.680 Dollar abgerutscht. Dann kamen am Markt aber in der Breite Inflationssorgen auf und der Preis des Edelmetalls erhielt Rückenwind, was ihn bis auf etwas mehr als 1.900 Dollar nach oben bugsierte. Danach bröckelten die Gewinne wieder, bevor jetzt über das Wochenende ein Einbruch um über sechs Prozent erfolgte.
Am Montagmorgen stürzte Gold kurz nach Handelseröffnung sogar kurzzeitig unter 1.700 Dollar ab, den tiefsten Stand seit Ende März. Von diesem Niveau hat sich die Notiz mittlerweile wieder rund 50 Dollar erholt.
Grund waren die starken Zahlen vom US-Arbeitsmarkt am Freitag. Anleger sind offenbar unschlüssig, ob der starke US-Jobbericht die US-Notenbank dazu veranlassen könnte, die Reduzierung ihrer Stimulierungsmaßnahmen vorzuziehen. Geht es nach Robert Kaplan von der Dallas-Fed sollte die US-Notenbank besser früher als später mit der Tapering-Debatte beginnen. „Es zeichnet sich mehr und mehr ab, dass die US-Notenbank im vierten Quartal die geldpolitische Wende einleitet“, schrieb die Commerzbank am Montag. Höhere Zinsen sind für den Goldpreis Gift, da sattsame Erträge zinsbringender Anleihen das zinslose Gold weniger attraktiv erscheinen lassen.
Und doch können diese trüben Aussichten, ein stärkerer Dollar und der Renditeanstieg der US-Treasurys nach dem US-Arbeitsmarktbericht den abrupten Goldpreisabsturz zu Wochenbeginn nicht wirklich erklären. Die Notierung fiel am Montag innerhalb weniger Minuten um 60 Dollar/Unze. Bloomberg sprach diesbezüglich schon von einem 'Flash Crash'. Die Commerzbank erklärte den starken Fall mit technisch bedingten Anschlussverkäufen, nachdem die Marke von 1.790 Dollar unterschritten wurde, die bei Preisrückgängen in den vier Wochen zuvor mehrmals das Tief darstellt habe.
Marcus Garvey, Leiter der Metallstrategie bei der Macquarie Group, stützt diese These. „Gold stürzte offenbar ab, nachdem die Notiz ein technisches Unterstüzungsniveau durchbrochen hatte und dadurch Stop-Loss-Orders auslöste; und das an einem Tag, an dem die Liquidität aufgrund von Feiertagen in Japan und Singapur gering war“, sagte er zu Bloomberg.
John Feeney, vom australischen Edelmetalllager Guardian Vaults, sagte der Nachrichtenagentur, am Montagmorgen habe man einen Überhang beobachten können, da einige Händler, die zu spät reagiert hätten, vielleicht in Panik zur Eröffnung verkauft hätten. Mittlerweile zeige sich aber wieder Kaufinteresse an physischen Metallen. Eine Art von Kapitulation der Gold-Bullen sehe er deshalb nicht.
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