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13:30 Uhr, 27.06.2023

Gold fällt Richtung Dreimonatstief

Sowohl dies- als auch jenseits des Atlantiks stehen die Zeichen auf weitere Leitzinserhöhungen zur Bekämpfung der hohen Inflation – ein Negativfaktor für das zinslose Gold-Investment.

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  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.920,39 $/oz. (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Nach der Erholung zu Wochenbeginn fällt Gold am Dienstag wieder in Richtung seines am vergangenen Freitag bei 1.909,40 US-Dollar je Feinunze markierten Dreimonatstiefs zurück. Im Tief erreichten die Notierungen bislang 1.920,10 US-Dollar pro Unze.

Um das weitere geldpolitische Vorgehen der Federal Reserve Bank (Fed) abschätzen zu können, liegen im Fokus der Investoren die am Dienstagnachmittag anstehenden US-Wirtschaftsdaten, darunter das US-Verbrauchervertrauen im Juni. Besondere Aufmerkamkeit gilt zum Wochenschluss den zur Veröffentlichung kommenden US-Konsumausgaben (PCE) im Mai mit dem dazugehörenden Preisindex.

In den zwölf Monaten bis April lagen sowohl der PCE-Preisindex als auch die Kernrate trotz der Zinsanhebung um insgesamt fünf Prozentpunkte immer noch deutlich über dem zweiprozentigen Inflationsziel der Fed. Nach der Zinspause bei dem letzten Zinsentscheid der Fed liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Währungshüter den Leitzins bei ihrem nächsten Zinsentscheid am 26. Juli um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,25 Prozent bis 5,50 Prozent anheben wird, laut FedWatch Tool der CME aktuell bei 76,9 Prozent.

Auch aus der Eurozone stehen am Freitag Inflationsdaten zur Veröffentlichung an. Auf der Agenda stehen die Verbraucherpreise für Juni. Erwartet wird im Konsens, dass sich die Gesamtrate zwar von 6,1 auf 5,6 Prozent im Jahresvergleich weiter abschwächt, die Inflation in der Kernrate jedoch weiter von 5,3 auf 5,5 Prozent im Jahresvergleich zulegt.

Nachdem die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) Christine Lagarde nach der letzten EZB-Zinsanhebung einen aggressiveren Ton angeschlagen hatte als erwartet und bekräftigte, dass die Leitzinsen erneut angehoben werden müssten, um die Inflation auf das Zwei-Prozent-Ziel der EZB zu senken, wird nun mit zwei weiteren Leitzinsanhebungen im Juli und Oktober gerechnet.

„Unsere Aufgabe ist … noch nicht erfüllt. Sofern sich die Aussichten nicht wesentlich ändern, werden wir die Leitzinsen im Juli erneut anheben", sagte Lagarde am Dienstag im Rahmen des jährlichen EZB-Forums im portugiesischen Sintra, und fügte hinzu: „Die Inflation im Euroraum ist zu hoch, und dies dürfte für zu lange Zeit so bleiben.... Zwar sehen wir derzeit weder eine Lohn-Preis-Spirale noch eine Entankerung der Erwartungen, aber je länger die Inflation über dem Zielwert bleibt, desto größer werden diese Risiken. Das bedeutet, dass wir die Inflation zeitnah zu unserem mittelfristigen Ziel von zwei Prozent zurückführen müssen."

Aufmerksamkeit gilt bezüglich der erwarteten Inflations- und Leitzinsentwicklung dies- und jenseits des Atlantiks der am Mittwoch anstehenden Podiumsdiskussion in Sintra mit EZB-Chefin Lagarde und US-Notenbankchef Jerome Powell.

Steigende Leitzinsen sind negativ für das zinslose Investment in Gold. Gegen 13:25 Uhr MESZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem Minus von 0,08 Prozent bei 1.921,23 US-Dollar je Feinunze.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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